Rodman: Erst Gala auf dem Feld, dann Zechprellerei und Polizei

Trier. Dennis Rodman gilt als der wohl exzentrischste Basketballer der Welt. In der Nordamerikanischen Profiliga NBA war er zu seiner aktiven Zeit der "Bad Boy", der böse Bube. Das scheint sich nicht großartig geändert zu haben, wenn man seinen Auftritt beim Spiel der "US-Legends" in Trier am Sonntagabend als Maßstab nimmt

Trier. Dennis Rodman gilt als der wohl exzentrischste Basketballer der Welt. In der Nordamerikanischen Profiliga NBA war er zu seiner aktiven Zeit der "Bad Boy", der böse Bube. Das scheint sich nicht großartig geändert zu haben, wenn man seinen Auftritt beim Spiel der "US-Legends" in Trier am Sonntagabend als Maßstab nimmt.

Sportlich spielt das einstige Rebound-Monster auf dem Feld in der Arena Trier vor 3500 Zuschauern kaum eine Rolle. Es sind kurze Auftritte, die wenig Eindruck hinterlassen. Aber er lacht, tanzt, animiert das Publikum, gibt einem Breakdancer Hilfestellung. Einen jungen Mann macht er richtig glücklich: Kurz vor Schluss zieht ein Fan sein Rodman-Trikot aus und gewährt Einblick auf eine Rodman-Tätowierung quer über den Rücken. Von Dennis gibt's dazu ein Autogramm.

Wesentlich mehr Eindruck als auf dem Feld hinterließ Rodman hinterher. Denn in dem Hotel, in dem Rodman abgestiegen war, feierte der 47-Jährige offenbar eine riesige und feucht-fröhliche Party. Das jedenfalls lässt die Rechnung vermuten, die er hinterließ - ohne zu bezahlen. 3400 Euro hatte Rodman auf seinem Deckel, wie der Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Jürgen Brauer, mitteilte. Gestern Morgen sei Rodman abgereist, ohne zu bezahlen. Die Direktorin habe daraufhin die Polizei eingeschaltet.

Die Fahndung nach dem Zechpreller hatte rasch Erfolg. Auf der Autobahn bei Montabaur hielten Polizisten kurz vor acht Uhr die auffällige Stretch-Limousine an, die auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen war, und nahmen Rodman vorläufig fest. Der Amerikaner habe seine Schulden bezahlt, teilte der Oberstaatsanwalt mit. "Ich glaube, er hat seinen Flieger in die USA sogar noch erreicht", sagte Brauer.

Zurück zum Spiel: Vor allem im Schlussviertel wurde aus jedem Angriff ein Spektakel - jede Menge Artistik inklusive. Die Trierer/Luxemburger Allstars unterlagen mit 85:110. Aber ums Ergebnis ging es sowieso nicht. Sondern um Dennis Rodman, die NBA-Legenden Tim Hardaway und Muggsy Bogues - und um Carl Brown. Der spielte zehn Jahre lang in Trier und bekam den lautesten Applaus. Dass er noch mit dem Ball umzugehen weiß, zeigte er auch: "Charly" erzielte 25 Punkte. mwe/red

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