Robben in der Alles-oder-Nichts-Phase bei Oranje nicht mehr gefragt

Charkow. Es war ein Bild des Jammers. Geschlagen und mit einem Blutrinnsal am Hinterkopf nahm Arjen Robben bei seiner Auswechslung sieben Minuten vor Schluss den kürzesten Weg und schlich auf der Seite gegenüber der Trainerbänke vom Rasen. Wütend und enttäuscht zog er sein verschwitztes Oranje-Trikot über den Kopf und umrundete gemächlich den halben Platz

Charkow. Es war ein Bild des Jammers. Geschlagen und mit einem Blutrinnsal am Hinterkopf nahm Arjen Robben bei seiner Auswechslung sieben Minuten vor Schluss den kürzesten Weg und schlich auf der Seite gegenüber der Trainerbänke vom Rasen. Wütend und enttäuscht zog er sein verschwitztes Oranje-Trikot über den Kopf und umrundete gemächlich den halben Platz. Statt sich auf die Ersatzbank zu setzen, entschied sich der 28-jährige Offensiv-Star der Bayern für den Platz an der Seite seines Kapitäns Mark van Bommel. Der kauerte wie ein Häufchen Elend neben der Trainerbank, wo sein Schwiegervater und Trainer verzweifelt versuchte, mit personellen Korrekturen das Schlimmste zu verhindern.Doch Deutschland ließ sich am Mittwoch den 2:1-Triumph gegen den Erzrivalen in der Hitzeschlacht von Charkow nicht nehmen. "Es hätte nicht mein Abend sein müssen, sondern der der Mannschaft. Nun stehen wir mit leeren Händen da", murrte Robben nach dem zweiten EM-Gruppenspiel: "Wir haben bis zum Ende alles gegeben. Manchmal sieht es so aus, als würde die Organisation auf dem Feld nicht stimmen." Auch der in der Heimat unter Beschuss stehende Bert van Marwijk redete nicht lange herum. "Heute waren wir nicht stark genug, wir haben nicht genug gezeigt", so der Trainer.

Dass sein Team überhaupt noch eine kleine Chance auf den Viertelfinal-Einzug hat, ist nur dem 3:2 der Portugiesen gegen die Dänen zu verdanken. So kommt es am Sonntag zum ultimativen Finale in der Gruppe B mit der Partie von Spitzenreiter Deutschland (6 Punkte) gegen Dänemark (3) sowie Hollands (0) Duell mit Portugal (3). Alle vier Teams können noch ausscheiden, alle können noch in die K.o.-Runde einziehen. Doch der Tabellenletzte hat die schlechteste Ausgangslage. "Wir sind von den anderen abhängig und das fühlt sich nie gut an", meinte Robben mit Blick auf das Spiel gegen den Angstgegner. dpa

Foto: Brandt/dpa

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