Ringer gehen auf Medaillenjagd

Tampere. Heute startet der erste saarländische Ringer bei der Europameisterschaft im finnischen Tampere: Andriy Shyyka vom KSV Köllerbach in der Klasse bis 74 Kilogramm Freistil. "Ich fühle mich gut", sagt der in der Ukraine geborene Athlet, der für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) auf die Matte geht

 Ob der Köllerbacher Andriy Shyyka (links, hier mit Vereinstrainer Thomas Geid) auch nach der Europameisterschaft in Finnland Grund zum Jubeln hat? Foto: Wieck

Ob der Köllerbacher Andriy Shyyka (links, hier mit Vereinstrainer Thomas Geid) auch nach der Europameisterschaft in Finnland Grund zum Jubeln hat? Foto: Wieck

Tampere. Heute startet der erste saarländische Ringer bei der Europameisterschaft im finnischen Tampere: Andriy Shyyka vom KSV Köllerbach in der Klasse bis 74 Kilogramm Freistil. "Ich fühle mich gut", sagt der in der Ukraine geborene Athlet, der für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) auf die Matte geht. Der saarländische Freistil-Landestrainer Paul Schneider erklärt: "Andriy gibt immer alles und ist mittlerweile so professionell, dass er seinen Trainingsprozess auch selbst gut steuern kann. Er weiß, wie wichtig die EM für ihn ist. Aber er tritt in einer Gewichtsklasse an, in der unter den ersten Zehn jeder jeden schlagen kann."

Zwei Mannschaftskameraden von Shyyka gehen am Wochenende auf die Matte - im griechisch-römischen Stil: Konstantin Schneider (74 Kilo) und Jan Fischer (84 Kilo). "Kosta", der am Sonntag antritt, hat dem Deutschen Ringer-Bund mit Platz acht bei der Weltmeisterschaft 2007 bereits den Quotenplatz für die Olympia-Teilnahme in seiner Klasse gesichert. Fischer, der am Samstag kämpft, ist daran mit Platz neun knapp gescheitert und entsprechend motiviert. Allerdings wird bei der EM nur an den Verband des Bestplatzierten der vorher noch nicht für die Spiele qualifizierten Ringer ein Quotenplatz vergeben. Fischer glaubt: "Bei der EM wird es schwierig, bei den beiden Qualifikationsturnieren stehen die Chancen besser." Es gilt für ihn vor allem, die Top-Leistung, die er in den letzten Jahren aufgebaut hat, im entscheidenden Moment abzurufen. Doch die Saison hat ihm schon einiges abverlangt - erst die lange Bundesliga-Runde direkt nach der WM, hartes Training zur Olympia-Vorbereitung, deutsche Meisterschaften, jetzt gerade ein Lehrgang in Hennef - und nach der EM geht es weiter ins Trainingslager auf Kuba. "Perfekt ist es nicht. Ein Aufbau zur EM hin mit einer Pause zwischendrin wäre besser gewesen, damit man bei einem Höhepunkt wie der EM alles auf einmal abrufen kann. Aber da hilft jetzt kein Jammern", sagt Fischer.

Im Vorjahr holte der Köllerbacher nach einem ebenfalls anstrengenden Programm EM-Silber. Morgen ist nun Abflug. Bis dahin ist Regeneration angesagt - und Koffer packen, für Finnland und Kuba. Der saarländische Landestrainer (griechisch-römisch), Frank Hartmann sagt: "Jan hat seine Form stabilisiert. Jetzt müssen wir eben von Kampf zu Kampf sehen, wie es läuft. Wir sind optimistisch." Zur Zielsetzung für den Olympia-Kandidaten Schneider sagt er: "Eine EM-Medaille fehlt noch in seiner Sammlung. Es wäre auch ein moralischer Rückhalt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen für ihn." Dazu müssten aber mehrere Faktoren stimmen - wie Hartmann erklärt: "Da kann man nicht mit halbem Dampf ringen, sondern muss die Karten auf den Tisch legen."

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