Ring frei für die "Super Six"

Berlin. Willkommen in der Weltliga des Boxens: Arthur Abraham gibt an diesem Samstag (23 Uhr/ARD) nicht nur seine Premiere in der neuen Gewichtsklasse, sondern startet gleich in ein weltweit bisher einmaliges Turnier. Im sogenannten "Super Six World Boxing Classic" wird bis Mai 2011 der beste von sechs bärenstarken Supermittelgewichtlern gesucht

Berlin. Willkommen in der Weltliga des Boxens: Arthur Abraham gibt an diesem Samstag (23 Uhr/ARD) nicht nur seine Premiere in der neuen Gewichtsklasse, sondern startet gleich in ein weltweit bisher einmaliges Turnier. Im sogenannten "Super Six World Boxing Classic" wird bis Mai 2011 der beste von sechs bärenstarken Supermittelgewichtlern gesucht. Abraham trifft in seiner Wahlheimat Berlin auf den Amerikaner Jermain Taylor. Am selben Abend kämpft der englische WBC-Weltmeister Carl Froch in Nottingham gegen Andre Dirrell. Als dritter US-Amerikaner startet Andre Ward am 21. November in Oakland gegen WBA-Titelträger Mikkel Kessler aus Dänemark.

"Es war immer mein Ziel, gegen die besten Boxer der Welt anzutreten. Wenn man dieses Turnier gewinnt, ist man eine Legende", sagt Abraham, der im Sommer seinen IBF-Weltmeistertitel im Mittelgewicht niederlegte. Da es vor allem in den USA an Stars im Schwergewicht fehlt, stieß die Idee eines Turniers im Supermittelgewicht beim US-Sender "Showtime" auf großes Interesse. An großen Tönen fehlt es vor dem Auftakt nicht. "Ich bin seit über 30 Jahren im Boxen. Ich habe ein Kribbeln, wie ich es seit langem nicht gehabt habe. Das ist vergleichbar mit einer Schwergewichts-Weltmeisterschaft", sagt Promoter Wilfried Sauerland, dessen Sohn die Idee dieses Turniers hatte. Sauerlands US-Kollege Lou DiBella, der sich um Abraham-Gegner Taylor kümmert, nahm sogar das Wort "historisch" in den Mund: "So ein Turnier hat es noch nie gegeben. Es wird helfen, Boxen weltweit wiederzubeleben."

Von den sechs Teilnehmern verloren bisher nur der zuletzt in vier Kämpfen drei Mal unterlegene Taylor und der einmal bezwungene Kessler einen Kampf. Das übrige Quartett ist noch unbesiegt. Doch da jeder Akteur drei Vorrundenkämpfe bestreitet, ehe die besten Vier aus einer Punktwertung ins Halbfinale einziehen, ist auch eine Niederlage noch zu korrigieren. Das Budget der gesamten Kampfserie soll bei 36 Millionen Euro liegen.

Abraham würde sie nur zu gern gewinnen. Bei seinem ersten Auftritt in der Berliner O2 World hat er mit 14 000 Zuschauern die bislang größte Kulisse seiner Karriere im Rücken. In 30 Kämpfen blieb der gebürtige Armenier im Mittelgewicht ungeschlagen. Duelle mit den Besten wie Felix Sturm kamen aber nicht zustande. Dazu hatte Arthur Abraham immer öfter Probleme mit dem Abnehmen, so dass der 29-Jährige das Limit wechselte. "Das Mittelgewicht war nicht mehr sein Niveau, da hat er alles beherrscht. Er ist bestrebt, wieder der King zu werden", sagt Trainer Ulli Wegner.

Gegner Jermain Taylor holte 2005 im Mittelgewicht die Gürtel aller vier großen Weltverbände und besiegte auch im Rückkampf seinen gefeierten Landsmann Bernard Hopkins. "Er ist eine lebende Legende. Aber ich muss ihn nicht loben, ich muss ihn schlagen", sagt Abraham. dpa

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