Richtungweisendes Wochenende

Köllerbach · Nach diesem Wochenende wissen die Ringer des KSV Köllerbach, wo die Reise hingeht. Eine Runde im Niemandsland der Tabelle oder eine echte Chance auf das Playoff-Halbfinale? Auf letzteres hofft der Verein.

 Timo Badusch hat bislang wenig zufriedenstellende Ergebnisse in der Ringer-Bundesliga erzielt. Der Köllerbacher war lange verletzt, weiß aber, dass er sich jetzt steigern muss.

Timo Badusch hat bislang wenig zufriedenstellende Ergebnisse in der Ringer-Bundesliga erzielt. Der Köllerbacher war lange verletzt, weiß aber, dass er sich jetzt steigern muss.

Foto: Ruppenthal

Vier Punkte aus vier Kämpfen - das ist die durchwachsene Saisonbilanz des KSV Köllerbach in der Ringer-Bundesliga. Ginge es nach dem Mannschaftsverantwortlichen Thomas Geid , müssten es zwei, könnten es aber auch gerne vier Zähler mehr sein. "Die 7:11-Niederlage gegen Weingarten war vermeidbar. Aber wir konnten zum Saisonauftakt halt nicht die optimale Mannschaft stellen", sagt der Polizeibeamte, den vor allem aber die 11:14 Pleite am 3. Oktober beim VfK Schifferstadt wurmt: "Da haben wir zu viele Einzelpunkte liegen lassen, die man braucht, um zu gewinnen."

Lob für Kurugliev und Nabi

Denn während einige Athleten fleißig Punkte sammeln, bleiben andere bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück. "Positiv sind die Auftritte von Dauren Kurugliev und Heiki Nabi . Das sind absolute Leistungsträger. Auch Andrij Shyyka zieht seinen Strang", lobt Geid, benennt aber auch klar diejenigen, von denen mehr kommen muss: "Andrei Dukov hat noch nicht gezeigt, was er als EM-Dritter zu leisten vermag. Aleksander Kostadinov war nicht besonders vorbereitet. Er hat gute Ansätze, aber nach drei Minuten war bei ihm konditionell Schluss. Und auch unser Timo kommt nicht so recht in die Gänge."

Timo, das ist Timo Badusch. Der Köllerbacher schlägt sich seit einiger Zeit mit einer schweren Schulterverletzung herum. "Ich hatte einen Kapselriss, konnte acht Wochen nicht trainieren, hatte nur zwei Wochen Vorbereitung auf die Bundesliga. Das merkt man natürlich, aber trotzdem war das bislang nicht zufriedenstellend", erzählt der deutsche Meister in der Klasse bis 71 Kilo griechisch-römisch, der in der Bundesliga in der 75-Kilo-Klasse antritt. Badusch arbeitet an der Fitness, aber auch mental. Denn Ringen ist auch Kopfsache. "Das Vertrauen in den eigenen Körper muss wieder da sein. Jeder einzelne Kampf hilft mir, wieder in Form zu kommen", sagt Badusch, der in diesem Jahr noch Ziele hat: "Ich möchte mich für die WM in den nicht-olympischen Gewichtsklassen im Dezember in Budapest qualifizieren und natürlich noch einige Punkte für den KSV holen."

Zwei Kämpfe, keine Erholung

Dazu hat der 25-Jährige an diesem Wochenende gleich zwei Mal Gelegenheit. Allerdings sind die Gegner schwer - Tabellenführer Aalen und Titelaspirant Nendingen stellen sich dem KSV in den Weg. "Das wird hart. Man muss sich vorstellen, dass wir Samstag nach Aalen fahren, dort kämpfen und nachts wieder zurückfahren. Am Sonntag ist dann Training, und mittags um 15 Uhr ist der Heimkampf in der Kyllberghalle gegen Nendingen. Diese Doppelkampf-Wochenenden können auch nicht gut für die Gesundheit der Sportler sein", schimpft Geid über die Termin ansetzung. Badusch erklärt das aus Sicht aller Aktiven: "Es ist schwierig, Samstag das Gewicht zu bringen, aber dann nach dem Kampf kaum etwas essen und trinken zu dürfen, weil man Sonntag wieder auf die Waage muss."

Im Sinne des Sports sind derartige Ansetzungen sicher nicht. Doch auch die Gegner müssen damit klar kommen. "Nicht klagen, kämpfen", heißt es also für Köllerbach . Zwei Punkte aus den Spitzenbegegnungen wären sicher schön, um überhaupt noch eine Chance auf das Erreichen der Playoffs zu haben, doch Thomas Geid sagt: "Vier wären schöner."

Zum Thema:

Auf einen Blick In der Ringer-Bundesliga, die in diesem Jahr eingleisig ist, erreichen die ersten vier Mannschaften der Tabelle am Ende der regulären Runde das Playoff-Halbfinale. Der KSV Köllerbach , der mit 4:4 Zählern wechselhaft in die Saison gestartet ist, steht zum Ende der Hinrunde unter Zugzwang, will er dieses Ziel nicht schon frühzeitig aus den Augen verlieren. Nach dem jetzt anstehenden Doppelkampf-Wochenende steht am 29. Oktober noch der Kampf in Ispringen an, dann beginnt die Rückrunde. Aktuell ist Köllerbach Fünfter hinter dem KSV Aalen (6:2 Punkte), dem KSV Ispringen (6:2), dem ASV Nendingen (5:3) und dem SV Germania Weingarten (5:3). red

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