Ricarda hat einen Herzenswunsch

Hamburg. Ihr Herz schlägt ausgerechnet für den schärfsten Widersacher der deutschen Olympia-Triathleten, daher hat Ricarda Lisk für den Tag nach ihrem eigenen Start in Peking noch einen ganz besonderen Wunsch. "Ich hoffe, dass zwei von unseren Jungs und meiner auf dem Podium stehen", sagt die Freundin des spanischen Weltmeisters Javier Gomez

 Ein Gefühl, an das man sich gewöhnen könnte: Triathletin Ricarda Lisk (Mitte) steht in Hamburg auf dem Podium ganz oben. Die 27-Jährige feierte ihren ersten Weltcup-Sieg. Foto: SZ/ITU

Ein Gefühl, an das man sich gewöhnen könnte: Triathletin Ricarda Lisk (Mitte) steht in Hamburg auf dem Podium ganz oben. Die 27-Jährige feierte ihren ersten Weltcup-Sieg. Foto: SZ/ITU

Hamburg. Ihr Herz schlägt ausgerechnet für den schärfsten Widersacher der deutschen Olympia-Triathleten, daher hat Ricarda Lisk für den Tag nach ihrem eigenen Start in Peking noch einen ganz besonderen Wunsch. "Ich hoffe, dass zwei von unseren Jungs und meiner auf dem Podium stehen", sagt die Freundin des spanischen Weltmeisters Javier Gomez.

"Das ist der Wahnsinn"Die eigene Zielsetzung für den 18. August formulierte die 27-Jährige aus Waiblingen, die am Olympiastützpunkt in Saarbrücken trainiert, auch nach dem ersten Weltcup-Sieg ihrer Karriere mit Zurückhaltung: "Ein Platz in den Top Ten."

Die Tendenz zeigt allerdings nach oben. Und wie es sich anfühlt, die derzeit als beste Triathletin der Welt geltende Vanessa Fernandes hinter sich zu lassen, lernte Lisk bereits am Sonntag bei ihrem beeindruckenden Sieg in Hamburg. "Es war das Highlight meiner Karriere, mit Vanessa hierhin zu laufen. Ich konnte es nicht glauben, als ich sie überholt habe", erinnert sich Lisk, die die Portugiesin auf der Laufstrecke in die Schranken wies.

Während die Olympia-Topfavoritin Fernandes offenbar wegen Magenproblemen wenig später aufgab, lief Lisk zu ihrem ersten Weltcup-Triumph. "Erstes Podium bei einem Weltcup, dann Erster und auch noch in Hamburg. Das sind drei Sachen auf einmal - wie ein Überraschungsei", sagt die 27-Jährige, die auf dem Treppchen beim Erklingen der Nationalhymne sichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Ich habe nur gedacht: Das ist Wahnsinn."

Auch ihr Freund, der Training in seiner spanischen Heimat dem Weltcup in Hamburg vorzog, traute seinen Augen beim Blick auf den Bildschirm seines Computers nicht. "Er konnte es nicht glauben", erzählt die Glückselige, nachdem sie mit Gomez telefoniert hatte.

Sieg wirkt befreiendBefreiend wirke dieser Sieg, meint Lisk, und ihre ebenso hellwachen wie neugierigen und strahlenden Augen liefern buchstäblich den optischen Beweis. Mit "doppelter Motivation" gehe sie nun in das weitere Training bis zum Olympia-Rennen am 18. August, sagt Lisk, die 1992 ihren ersten Triathlon absolvierte und 2006 den Durchbruch in der Top-Klasse der Dreikämpferinnen schaffte. Gründe, um nach dem 18. und 19. August richtig zu feiern, könnte es für die BWL-Studentin der Fern-Universität Hagen ja reichlich geben. "Wir werden, egal wie, keine Medaille kampflos abgeben in Peking", betont schon mal der Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union (DTU), Rolf Ebeling. Mal sehen, was da für Ricarda Lisks Freund Gomez über bleibt. dpa

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