Revanche zwischen Rehm und Reif in Berlin

Berlin · Robert Harting gilt beim 73. ISTAF auch diesem Jahr als größter deutscher Star. Doch neben dem Olympiasieger gehen noch weitere Top-Athleten in Berlin an den Start. Unter anderem auch die Weitspringer Reif und Rehm.

In "seinem" Berliner Olympiastadion will Robert Harting auch in diesem Jahr nichts anbrennen lassen. "Ich geh jetzt zum Training. Meine Gegner wollen am Sonntag meinen Sessel im Wohnzimmer besetzen!", ließ der Diskus-Olympiasieger vor seinem Heim-Auftritt beim 73. ISTAF am Sonntag seine Fans wissen. Auch nach einer langen Saison mit dem Höhepunkt EM-Titel vor zwei Wochen in Zürich ist das heimische Meeting eine Herzensangelegenheit. Selbst "in Boxershorts und mit einer Mistgabel" würde er sein "Wohnzimmer" verteidigen, hatte Harting in der Vergangenheit erklärt. Bisher erfolgreich - auch wenn er dann doch immer den Diskus benutzte. Ein Sieg am Sonntag wäre der fünfte Erfolg in Serie.

Doch Harting ist natürlich nicht der einzige Trumpf, den die Organisatoren um den neuen Meeting-Direktor Martin Seeber in der Hand haben. Die deutschen Europameister David Storl , Christina Schwanitz (beide Kugelstoßen) sowie Antje Möldner-Schmidt (3000 Meter Hindernis) sind drei von insgesamt zehn in Berlin startenden Titelträger der vor zwei Wochen in Zürich zu Ende gegangenen EM.

Dazu kommen internationale Topstars wie 110-Meter-Hürden-Olympiasieger Aries Merritt (USA) oder der umstrittene "Nackt-Jubler" Mahiedine Mekhissi-Benabbad. Von den insgesamt elf deutschen Medaillengewinnern der Titelkämpfe in der Schweiz fehlt nur die drittplatzierte Speerwerferin Linda Stahl.

Ein weiteres Highlight wird zudem die Weitsprung-"Revanche" zwischen Christian Reif (LC Rehlingen ) und Paralympics-Sieger Markus Rehm sein. Nach dem Sieg des unterschenkelamputierten Rehms bei den deutschen Meisterschaften in Ulm hatte es heftige Diskussionen um die Vergleichbarkeit der Leistungen gegeben. Für die EM der Nichtbehinderten in Zürich wurde der 26-Jährige nicht nominiert. "Einen Wettkampf vor über 50 000 Zuschauern hat man im paralympischen Sport nicht allzu oft. Das wird für mich ein Highlight", sagte Rehm. "Wer weiter springt, bekommt an der Hotelbar einen ausgegeben", erklärte Reif.

Die wohl erneut mehr als 50 000 Zuschauer wollen die Organisatoren auch mit dem veränderten Konzept "ISTAF 3.0" überzeugen. Wie zuletzt bei der Premiere des Hallen-ISTAF soll der Sport noch enger mit Show- und Entertainment-Elementen verzahnt werden. "Wir werden ein deutlich verändertes ISTAF haben", erklärte Seeber. Das Programm soll auf zweieinhalb bis drei Stunden verkürzt, der Athlet mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Dazu gehören auch Effekte wie Pyrotechnik, Nebel oder Einlaufmusik.

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