Reservist Robben Hohe Erwartungshaltung trotz zehn sieglosen Spielen

München. Es hätte ein gemütliches Spiel werden können an diesem Samstag, 15.30 Uhr, gegen den 1. FC Kaiserslautern. Nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale durch das 2:0 am Mittwoch beim VfB Stuttgart hätte Bayern München gegen den Gegner aus der Abstiegszone auch in der Fußball-Bundesliga zurück in die Spur finden sollen

München. Es hätte ein gemütliches Spiel werden können an diesem Samstag, 15.30 Uhr, gegen den 1. FC Kaiserslautern. Nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale durch das 2:0 am Mittwoch beim VfB Stuttgart hätte Bayern München gegen den Gegner aus der Abstiegszone auch in der Fußball-Bundesliga zurück in die Spur finden sollen. Doch Trainer Jupp Heynckes standen am Freitag Schweißperlen auf der Stirn. Das Spiel gegen den FCK könnte nach dem Ausfall von Bastian Schweinsteiger schwieriger als befürchtet werden. "Für Bastian ist das ein herber Rückschlag", beschrieb Heynckes - und für ihn. Kaum hat er das Bayern-Puzzle in Stuttgart in die richtige Form gebracht, muss er wieder improvisieren.Mindestens vier Wochen fällt Regisseur Schweinsteiger mit einem Außenbandriss im Fuß aus. "Ich bin zuversichtlich, dass wir ihn diesmal adäquat ersetzen können", sagte Heynckes. Das war in der Vorrunde nach dessen Schlüsselbeinbruch nicht gelungen. Die Hoffnungen ruhen auf David Alaba, der in Stuttgart für Schweinsteiger eingewechselt wurde.

"Er ist hungrig, ehrgeizig und setzt alles um, was man ihm sagt. Das Warten hat Früchte getragen", sagte der Trainer. Dem 19-Jährigen traue er inzwischen zu, "Bastian zu ersetzen. Er ist reifer geworden, ruhiger". Heynckes freute sich, "dass der Knoten geplatzt ist. In Stuttgart hat man gesehen, dass man Individualisten braucht, aber die Mannschaftsarbeit fundamental ist".

Der Bayern-Trainer sprach indirekt den nächsten Brennpunkt an. Gegen den FCK entscheidet sich nicht nur, wie gut Schweinsteiger ersetzt werden kann, sondern auch, ob Robben zum Problemfall wird. Er musste am Tag nach dem Pokalspiel mit den Reservisten trainieren. Reservespieler gebe es "auf unserem Niveau" nicht, sagte Heynckes: "Und es kann auch jemand anderen treffen. Und das wird es auch." Ob an diesem Samstag, blieb offen. Dass es intern Ärger gibt, wenn Thomas Müller oder Toni Kroos nach dem guten Spiel im Pokal raus müssen, ist klar. Auch deshalb rief Franck Ribéry Robben auf, "keinen Stress zu machen. Wir wissen alle: Wir brauchen Arjen. Wir sind mit ihm". Robben wird die Rolle als Reservist nicht lange schweigend hinnehmen, zumal es um seine Position in Sachen Vertragsverlängerung geht. Mit der Verpflichtung von Xherdan Shaqiri vom FC Basel für kommende Saison hat München immerhin prophylaktisch eine Alternative in der Hand. dapd

Kaiserslautern. Der Stachel, den das 0:1 des 1. FC Kaiserslautern am Sonntag zuhause gegen den 1. FC Köln hinterlassen hat, sitzt tief. Es war die Kombination aus schwachem Auftritt und verpasster Chance, sich zumindest optisch von den Abstiegsrängen abzusetzen, die die Niederlage so schmerzhaft gemacht hatte. "Das brodelt noch in mir", gesteht Verteidiger Florian Dick ein. Die Frage ist nun, ob das Spiel an diesem Samstag, 15.30 Uhr, bei Bayern München in der FCK-Krise nach zehn sieglosen Spielen gelegen kommt. Eigentlich gibt es beim Rekordmeister nichts zu verlieren.

"Wir brauchen uns nicht zu verstecken, haben aber auch keinen Ergebnisdruck", sagt Trainer Marco Kurz. Seine Mannschaft wolle nicht als Aufbaugegner für die in der Liga ebenfalls kriselnden Münchner herhalten: "Ich verlange, dass wir über 90 Minuten alles abrufen, um ein Ergebnis zu erzielen." Was auch immer er damit meint. Jedenfalls braucht der FCK dringend Ergebnisse, und zwar gute.

Hoffnung macht das 1:1 bei Borussia Dortmund in der Hinrunde. "Wir haben bewiesen, dass wir gegen große Mannschaften Fußball spielen wollen", sagt Kurz. Von Beginn an nur Schadensbegrenzung zu betreiben, das hat der FCK nicht vor. Am Mittwoch hatte sich die Mannschaft das 2:0 der Bayern beim VfB Stuttgart im Viertelfinale des DFB-Pokals angesehen. Kein Spiel, das Hoffnung auf die Fortsetzung der bayerischen Krise macht. Aber Kurz betont, dass "die Bayern den Nachweis in der Liga noch erbringen müssen. Das zu verhindern ist unser Ziel. Wir gehen mit einer hohen Erwartungshaltung in das Spiel". jbö

Foto: wieck/dapd

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