Rennsport und Zuckerwatte
Saarbrücken · An diesem Sonntag wird die Pferderennbahn in Güdingen wieder aus allen Nähten platzen. Bei bestem Wetter steht der eintrittsfreie Familien-Renntag an. Insgesamt elf Rennen bietet der Rennclub an.
Idyllische Ruhe. Zwei Pferdeanhänger, hier und da auch ein oder zwei Golfer, die auf der Driving Range inmitten der Galopprennbahn ihren Abschlag üben. Ansonsten ist es wenige Tage vor dem Sparkassen-Renntag mehr als ruhig auf der Güdinger Rennbahn. Dort, wo sich am Pfingstsonntag bei bestem Wetter wieder mehrere Tausend Menschen zusammenfinden, lachen, schreien und reden werden, ist bis auf das friedliche Vogelgezwitscher und das kurze "Tick" der Golfer beim Abschlag nichts zu hören.
Acht Galopp-, drei Trabrennen
Spätestens am Sonntag ab 13.30 Uhr dürfte sich das ändern, wenn der Rennclub Saarbrücken auf der Güdinger Rennbahn seine Tore öffnet. Der zweite Renntag ist tatsächlich immer ein wenig wie der Tag der offenen Tür. Kein Eintritt, ein großes und abwechslungsreiches Kinderprogramm, von der Hüpfburg über den Zuckerwatte-Verkäufer bis zum Ponyreiten - und eben Pferderennsport. Und es ist fast schon Routine, dass neben den acht Galopprennen auch wieder drei Trabrennen im Programm sind. Doch auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn die wenigsten Bahnen in Deutschland haben sowohl eine Galopp-, als auch eine Trabbahn. Ein Herausstellungsmerkmal der Güdinger.
Und der Rennclub in Saarbrücken will, dass das auch so bleibt. Auch deshalb wird investiert in die Rennbahn. So soll die neue Bewässerungsanlage noch vor dem nächsten Renntag an Maria Himmelfahrt (15. August) in Betrieb genommen werden. "Das ist eine wirtschaftlich sinnvolle Investition, weil sie uns langfristig hilft, die Kosten, die zur Erhaltung der Bahn notwendig sind, zu senken", sagt Ulrich Heinz, Präsident des Rennclubs Saarbrücken. Eine nachhaltige Investition, die gleichzeitig eine gute Bodenbeschaffenheit garantiert und somit das Risiko für Pferd und Reiter minimiert. "Man merkt an den Aktiven, dass sich das hier weiterentwickelt", sagt Werner Schmeer, Vorsitzender Pferderennsport. Weil alle den Zustand der Bahn loben würden.
Starke Außenwetten
Doch es ist noch ein weiterer Faktor, der dies unterstreicht: die Außenwetten. Dass im vergangenen Jahr trotz des andauernden Regens ein Bahnumsatz von knapp 100 000 Euro erzielt worden ist, ist vor allem auf den hohen Anteil (65 Prozent) an Außenwetten zurückzuführen.
So macht sich die Rennbahn in Güdingen auch ein wenig unabhängig von einem Faktor, den sie nicht beeinflussen kann - dem Wetter. Wenn das allerdings passt, "und viel schlimmer als letztes Jahr kann es nicht werden", sagt Heinz gelassen angesichts der prognostizierten mehr als 30 Grad bei strahlendem Sonnenschein, wird die Rennbahn am Sonntag wieder durch Kinderlachen, Wettquotendurchsagen und Pferdewiehern belebt. Dies macht den Charme der Rennbahn aus, auch wenn es dann zumindest für einen Tag vorbei ist mit der Ruhe.