Rennbahn in Güdingen hat prominenten Zuwachs

Saarbrücken · Dass der Rennclub Saarbrücken eine gute Adresse für Pferdesport-Begeisterte ist, ist kein Geheimnis. Mit Trainer Wilfried Kujath hat nun ein renommierter Rennstall seine Heimat in Saarbrücken gefunden.

Des einen Freud ist des anderen Leid - und andersherum. Das ist kein Geheimnis und liegt in der Natur der Sache. Wo es einen Gewinner gibt, ist auch ein Verlierer nicht weit - jedenfalls im Sport. Im Pferde-Rennsport gibt es mit jedem Gewinner noch mehr Gewinner, die aufs richtige Pferd gesetzt haben, und mit jedem Verlierer noch ein paar Verlierer mehr. Doch kurz vor dem Saisonauftakt auf der Pferderennbahn in Güdingen mit neun Galopp- und drei Trabrennen am Ostermontag (ab 13.30 Uhr) scheint es, zumindest in Saarbrücken , nur Gewinner zu geben.
Renovierung abgeschlossen

"Wir haben im vergangenen Jahr noch einmal investiert und mit der Beregnungsanlage und den Innenrails die umfangreichen Renovierungen abgeschlossen", sagt Ulrich Heinz, Präsident des Rennclubs Saarbrücken (RCS). Investitionen, die die Umtriebigkeit des Rennclubs dokumentieren und auch für dessen Zukunft stehen. Stillstand ist für den Rennclub Saarbrücken ein Fremdwort. Immer auf Trab und trotzdem fest im Sattel, wenn es darum geht, den Rennclub zu präsentieren, ihn mit neuen Ideen voranzutreiben.

Sei es die Kinderbetreuung während der Renntage, die Ziehung der Wettpechvögel, einer weiteren Gewinnchance bei verlorenen Wetten oder die Kooperation mit den Fußballern des 1. FC Saarbrücken , die am kommenden Ostermontag auf der Rennbahn sein werden. Die Liste ist lang und endet erst mit den eigenen Bahn-Championaten, wie den Hecker-Juwelen-Cup oder den Ursapharm-Saarland-Aktiven-Cup. "Wir wollen Fahrer, Reiter und Besitzer an die Rennbahn in Saarbrücken binden", sagt Werner Schmeer, der Vorsitzende Pferderennsport des RCS.

Dass Saarbrücken nicht die schlechteste Adresse ist, ist in Kreisen der Besitzer, Trainer und Rennställe im Pferderennsport kein Geheimnis. Dass nun mit Trainer Wilfried Kujath ein renommierter Rennstall seine Heimat in Saarbrücken gefunden hat, war aber nicht abzusehen. "Es hat sich eher zufällig ergeben, aber auch, weil ich die Familie Schmeer schon sehr lange kenne", sagt Kujath, der mit seinem Rennstall und zehn Pferden in Zukunft hier arbeiten wird.

Kujath ist der erste Rennstallbesitzer und Trainer, der der Rennbahn in Frankfurt am Main den Rücken kehrt. Zu ungewiss die Zukunft auf einer der traditionsreichsten Rennbahnen Deutschlands, die kurz vor dem Aus steht. "Das spürt man auf der Rennbahn sehr deutlich", sagt Wilfried Kujath. Dort, wo seit über 150 Jahren Pferderennen ausgetragen werden, soll bald das große Leistungszentrum des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) entstehen. Die Hoffnungen, dass die Rennbahn doch noch erhalten bleibt, sind klein. "Die Hürde ist sehr hoch", sagt Kujath. Zumal der Vertrag zwischen DFB und Stadt Frankfurt bereits unterzeichnet ist. Die letzte Hoffnung, die Rennbahn zu erhalten, ist ein Bürgerentscheid am 21. Juni diesen Jahres. "Dafür müssen wir 114 000 Frankfurter Bürger dazu bewegen, für die Rennbahn zu stimmen", sagt Rebekka Unrath, ehemalige Rennreiterin und Lebensgefährtin von Kujath.

Für Kujath selbst hat der Bürgerentscheid keinen Einfluss auf seine Entscheidung für Saarbrücken . "Selbst wenn, würde ich nicht nach Frankfurt zurückgehen." Für ihn, der bei Werner Schmeer untergekommen ist und auch auf der Rennbahn trainieren kann, sind die "Möglichkeiten hier und die Nähe zu Frankreich sehr gut". In Saarbrücken wird Kujath am Ostermontag mit vier Pferden starten, "und hoffentlich gewinnen", fügt er lächelnd hinzu. Wohlwissend, dass er, weil er hier in Ruhe arbeiten kann, ohnehin schon zu den großen Gewinnern gehört.

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