René Spandauw wird heimisch

Saarlouis. Mit einem Lächeln bestellt René Spandauw - wie immer - einen Milchkaffee. Er wirkt entspannt. Und der Schein trügt nicht. In der Bundesliga steht der Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen mit der jüngsten Mannschaft der Liga auf Rang drei - und damit absolut im Soll

 Basketball-Trainer René Spandauw dirigiert seine Royals vom Spielfeldrand zu Höchstleistungen. Foto: Rolf Ruppenthal

Basketball-Trainer René Spandauw dirigiert seine Royals vom Spielfeldrand zu Höchstleistungen. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Mit einem Lächeln bestellt René Spandauw - wie immer - einen Milchkaffee. Er wirkt entspannt. Und der Schein trügt nicht. In der Bundesliga steht der Trainer der Saarlouiser Basketballerinnen mit der jüngsten Mannschaft der Liga auf Rang drei - und damit absolut im Soll. Der 50-Jährige Niederländer kann in Ruhe arbeiten und mit seinem Co-Trainer und Freund Mariusz Dziurdzia das tun, was er am liebsten macht: junge Spielerinnen weiterentwickeln. Der Erfolg gibt seiner Methode Recht: Nach Pokal-Sieg und Vize-Meisterschaft in der vergangenen Saison wurde er von der Liga zum Trainer des Jahres gekürt. Dasselbe widerfuhr ihm nun auch noch bei der Ehrung des Landessportverbandes für das Saarland (siehe Text auf dieser Seite). "Ja, es könnte wirklich schlechter laufen", sagt er gewohnt ironisch.

So verwundert es nicht, dass Spandauw seine Zukunft im Saarland sieht. Vor wenigen Monaten hat er sich eine Wohnung in Saarlouis gekauft - und betont, bei den Royals etwas aufbauen zu wollen. Nun könnte das Vorhaben sich vertraglich widerspiegeln: Spandauw verhandelt über einen langfristigen Vertrag. "Die Absicht ist klar: Beide Seiten wollen langfristig zusammenarbeiten", erklärt er: "Es geht nur noch um Kleinigkeiten im Vertrag."

Nach SZ-Informationen steht eine Verlängerung um vier Jahre im Raum. "René leistet hier sehr gute Arbeit, was sich im guten Abschneiden in der abgelaufenen Saison schon geäußert hat. Außerdem gibt es sehr positive Ansätze für die kommenden Jahre", erklärt Jürgen Mohr aus dem Management der Royals.

Langfristiges Denken - im Spitzensport nur noch selten anzutreffen. Die Fußball-Trainer Volker Finke in Freiburg oder früher Otto Rehhagel in Bremen, beide waren weit mehr als zehn Jahre bei ihren Clubs tätig, sind erfolgreiche Beispiele dafür, dass es auch anders geht. Ähnliches könnte in Saarlouis passieren. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Ich sehe eine Entwicklung. Es gibt eine phänomenale Zusammenarbeit mit der Stadt Saarlouis, das reicht vom Bürgermeister bis hin zum Hausmeister in der Halle. Dasselbe gilt fürs Land, die Schulen, die Universität. Das ist nicht selbstverständlich. Alles ist so unkompliziert, wie ich es noch nie erleben durfte", erklärt Spandauw. Auch deshalb schlägt er besser dotierte Angebote aus dem In- und Ausland aus. "Es gibt einfach Dinge, die mit Geld nicht messbar sind. Ich kann mir nicht vorstellen, noch einmal woanders in Deutschland zu arbeiten. Nur wenn es ein Angebot aus dem Ausland gäbe, dass man einfach nicht ablehnen kann, würde ich überlegen."

Im Januar sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. "Vor Weihnachten werden wir das wohl nicht mehr hinbekommen", sagt Mohr. Denn Mannschaft und Trainer werden sich einen Tag nach dem letzten Spiel des Jahres morgen, 20 Uhr, Stadtgartenhalle, gegen die Chemcats Chemnitz in den Urlaub begeben.

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