Rekordjagd geht weiter
Austin · Sebastian Vettel ist nicht zu stoppen: Der Formel-1-Weltmeister gewann gestern auch den Großen Preis der USA in Austin – und sorgte mit dem achten Sieg in Folge für den nächsten Rekord in seiner Vita.
Sebastian Vettel hat sich im Wilden Westen beim souveränen Ritt auf seinem "Roten Bullen" einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher gesichert. Der neue und alte Formel-1-Weltmeister triumphierte auch beim Großen Preis der USA im texanischen Austin und feierte nach einer neuerlichen Machtdemonstration bereits den achten Sieg in Serie.
Damit überflügelte er eine Bestmarke von Rekordweltmeister Michael Schumacher, der 2004 die ersten sieben Rennen und insgesamt 13 in einem Jahr gewonnen hatte. Vettel gewann auf dem "Circuit of the Americas" in diesem Jahr im 18. von 19 Saisonrennen bereits zum zwölften Mal. "Wir müssen uns an diese Tage erinnern. Ich liebe euch", freute sich Vettel über den Boxenfunk.
Platz zwei sicherte sich Lotus-Pilot Romain Grosjean (Frankreich) knapp vor Vettels Teamkollegen Mark Webber (Australien), der es in seinem vorletzten Rennen in der Königsklasse erneut auf das Podest schaffte. Nico Hülkenberg (Sauber/Emmerich) konnte seinen hervorragenden vierten Startplatz aus dem Qualifying zwar nicht ganz bestätigen, wurde nach 308,405 Kilometern aber Sechster. Der WM-Zweite Fernando Alonso (Ferrari/Spanien) landete auf Rang fünf, Nico Rosberg (Wiesbaden/Mercedes) musste sich nach zwei Podestplätzen in Serie mit Platz neun begnügen.
Vettel, der zum achten Mal in dieser Saison von der Pole Position ins Rennen gegangen war, behauptete seine Führung am Start, wurde dann aber sofort von einer Safety-Car-Phase ausgebremst. Adrian Sutil (Force India/Gräfelfing) war kurz zuvor nach einer Berührung von Pastor Maldonados Williams in die Streckenbegrenzung gekracht. Der wegen seiner beängstigenden Konstanz zuletzt immer wieder als Rennroboter betitelte Vettel ließ sich von dem Chaos nicht beirren und zog auch nach dem Neustart unbeeindruckt davon. Genau wie in den vergangenen Rennen leistete sich der Dominator zunächst keinen Fehler - bis zum ersten und einzigen Stopp. Bei der Fahrt aus der Boxengasse kam er einem Marussia bedrohlich nahe, wurde dafür aber nicht bestraft.
Vettel ging zuletzt vor 112 Tagen nicht als Sieger aus einem Formel-1-Rennen hervor, als er in Ungarn "nur" Dritter wurde. Seit der Sommerpause hat er alle Rennen gewonnen. Der legendäre Alberto Ascari gewann in den 50er Jahren sogar neun Rennen in Folge - allerdings nicht in einem Jahr. Der Italiener holte die ersten sechs Siege 1952 und weitere drei in der darauffolgenden Saison. Vettel hat weiter die Chance, dieses Kunststück als erster Formel-1-Pilot in einem Jahr zu schaffen.
Derweil gibt es für Nico Hülkenberg schlechte Nachrichten: Eine Woche vor dem Saisonende gehen dem 26-jährigen Noch-Sauber-Pilot die Optionen aus. Auch der Lotus-Rennstall, mit dem Hülkenberg seit Wochen verhandelt, wird sich nach übereinstimmenden Medienberichten gegen ihn und für den Venezolaner Pastor Maldonado entscheiden.