2. Fußball-Bundesliga Rekord-Aufsteiger außer Rand und Band

Sandhausen · Der 1. FC Nürnberg schafft den Sprung zurück in die Fußball-Bundesliga. Holstein Kiel hat den Relegationsplatz sicher.

 Die Nürnberger Spieler bejubeln nach dem 2:0-Erfolg beim SV Sandhausen den Aufstieg in die Bundesliga und überschütten ihren Trainer Michael Köllner (Mitte) mit Bier.

Die Nürnberger Spieler bejubeln nach dem 2:0-Erfolg beim SV Sandhausen den Aufstieg in die Bundesliga und überschütten ihren Trainer Michael Köllner (Mitte) mit Bier.

Foto: dpa/Daniel Maurer

Nürnberg feiert, Fürth zittert – Fußball-Franken befindet sich nach dem vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga irgendwo zwischen Partylaune und Katerstimmung: Der neunmalige deutsche Meister 1. FC Nürnberg kehrt nach vier Jahren in die Bundesliga zurück, der dreimalige Titelträger SpVgg Greuther Fürth steht dagegen vor dem Abstieg in die 3. Liga.

Nürnberg machte den achten Aufstieg seiner Geschichte durch das 2:0 (1:0) beim SV Sandhausen vorzeitig perfekt – 50 Jahre nach der neunten und bislang letzten deutschen Meisterschaft. Der Club ist damit Rekord-Aufsteiger. Bereits am vergangenen Wochenende hatte Fortuna Düsseldorf den Aufstieg ins Oberhaus gefeiert. Durch das 1:1 (0:0) der Fortuna gegen Kiel treffen die punktgleichen Nürnberger und Düsseldorfer am letzten Spieltag im „Finale“ um die Zweitliga-Meisterschaft aufeinander.

„Ich war relativ entspannt auf der Bank. Ich wusste, dass die Mannschaft mental stabil ist“, sagte der Nürnberger Trainer Michael Köllner: „Ich war sicher, dass wir am Ende erfolgreich sein werden. Das ist der Verdienst der Mannschaft und des Vereins. Ich habe nur meinen Job gemacht.“

Laut Sportvorstand Andreas Bornemann soll die Mannschaft im Kern zusammengehalten werden. „Wenn wir in der Bundesliga eine Chance haben wollen, müssen wir über die geschlossene Mannschaftsleistung kommen“, äußerte Bornemann: „Das Team hat in dieser Saison einen Riesenjob gemacht.“

Ganz anders sieht es in Fürth aus. Durch das 2:2 (1:0) gegen den MSV Duisburg rutschte die Spielvereinigung auf den vorletzten Platz ab und muss am kommenden Sonntag beim 1. FC Heidenheim einen Sieg landen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der 2. Liga droht dem Spitzenreiter der „ewigen Tabelle“ die erste Drittklassigkeit seit 1997.

Auch Eintracht Braunschweig läuft Gefahr, das bereits abgestiegene Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern in die 3. Liga zu begleiten. Nach dem 0:2 (0:0) gegen den FC Ingolstadt liegen die Löwen nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Fürth. Das Team von Trainer Torsten Lieberknecht tritt am letzten Spieltag in Kiel an. Die Kieler, die den dritten Tabellenplatz sicher haben, denken allerdings bereits an die Relegation. „Es ist etwas Besonderes, was die Jungs geleistet haben. Es wäre nicht fair gewesen, wenn wir nicht unter die ersten Drei gekommen wären“, sagte der scheidende Trainer Markus Anfang: „Jetzt haben wir noch zwei Topspiele vor der Brust. Wir werden alles dafür tun, die Spiele gut und am besten auch erfolgreich zu gestalten.“

Beste Ausgangspositionen im Abstiegskampf haben Darmstadt 98 und Erzgebirge Aue. Beide Teams haben einen Punkt mehr als Fürth und Braunschweig auf dem Konto. Der Sieger des Duells am letzten Spieltag bleibt in jedem Fall in der 2. Liga. Die Darmstädter gewannen 3:0 (1:0) bei Jahn Regensburg 3:0 (1:0) und stehen erstmals in der Rückrunde auf einem Nichtabstiegsplatz. Aue trennte sich im Sachsen-Derby 0:0 von Dynamo Dresden. Den Klassenverbleib sicher haben Union Berlin, der FC St. Pauli und Sandhausen. Und der FCK? Der feierte im letzten Heimspiel in der 2. Liga noch einen 1:0-Erfolg gegen Heidenheim.

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