Hoffenheim in der Champions League Jungspund Nelson ist heiß auf Premierensieg
Sinsheim · Die TSG Hoffenheim spielt in der Champions League heute gegen Lyon – und setzt wieder auf einen 18-jährigen Engländer.
Der Jungspund ist so heiß auf den dringend benötigten Premierensieg, dass er sogar den alten Hasen die Richtung vorgibt. „Das ist ein großes Spiel für uns. Wir müssen das Ding gewinnen, das ist uns allen klar“, sagt Senkrechtstarter Reiss Nelson vor dem richtungsweisenden Heimspiel der TSG Hoffenheim am heutigen Dienstag in der Champions League gegen Olympique Lyon (21 Uhr/DAZN): „Jeder von uns wird bereit sein. Wir gehen mit breiter Brust rein, wir haben genug Selbstvertrauen.“
Das ist auch nötig. Der Fußball-Bundesligist hat nach zwei Spieltagen in der Gruppe F erst einen Punkt auf dem Konto und liegt damit auf dem letzten Platz. Gegen den Spitzenreiter aus Frankreich (vier Zähler), bei dem Weltmeister Nabil Fekir (Knöchelverletzung) fehlt, muss der erste Dreier her. Sollte dies gegen den Tabellenfünften der Ligue 1 nicht gelingen, rückt der angestrebte Achtelfinal-Einzug bereits in weite Ferne.
Angesichts dieser Vorzeichen war der Erfolg bei der Generalprobe in der Liga am Samstag beim 1. FC Nürnberg (3:1) umso wichtiger. Dessen ist sich auch Julian Nagelsmann bewusst. „Siege sind natürlich immer bedeutend“, sagt der Trainer, dessen Team zuvor drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge zu verkraften hatte: „Vielleicht war der Sieg aber tatsächlich noch ein bisschen bedeutender.“
Der Erfolg in Franken nach einem Rückstand zur Pause beseitigte die Zweifel bei den Profis, die als Folge der drei unglücklichen Pleiten aufgekommen waren. „Jede Mannschaft braucht Erfolgserlebnisse, der Sieg in Nürnberg war deshalb sehr wichtig vor dem Lyon-Spiel. So können wir mit einem guten Gefühl reingehen“, meint Adam Szalai.
Der Ungar erzielte in Nürnberg zwar den Treffer zum Endstand, die Schlagzeilen gehörten aber Doppelpacker Nelson. Für den 18 Jahre alten Engländer, den die TSG für eine halbe Million Euro vom FC Arsenal ausgeliehen hat, stehen nach vier Bundesliga-Spielen vier Tore zu Buche. Nagelsmann baut darauf, dass sein Jungstar, Sohn eines Vaters aus Simbabwe und einer britischen Mutter, gegen Lyon an die Leistungen aus der Liga anknüpft. „Seine Torquote ist gemessen an seiner Einsatzzeit sehr gut. Die Quote darf er gerne bestätigen“, sagt der 31-Jährige, der gegen Lyon auf die Langzeitverletzten Benjamin Hübner, Dennis Geiger und Nadiem Amiri verzichten muss.
Reiss selbst ist sich sicher, dass er noch lange nicht an seiner Leistungsgrenze angekommen ist. Seine Ansage hörte sich fast nach einer Drohung in Richtung Lyon an. „Ich bin in einer sehr guten Phase, es läuft einfach im Moment – hoffentlich auch am Dienstag“, sagt der Angreifer: „Aber der beste Reiss, der kommt erst noch!“