Regelhüter beraten über Einführung der Technik

Newport. An diesem Wochenende könnten die Weichen gestellt werden für den Einzug von technischen Hilfsmitteln im Fußball. Das für Regelfragen zuständige "International Football Association Board (IFAB)" will bei seiner Tagung im walisischen Newport darüber entscheiden

 Ein Chip im Ball könnte ein Mittel sein, mit dessen Hilfe Schiedsrichter sicher wissen, ob der Ball hinter der Torlinie war. Foto: dpa

Ein Chip im Ball könnte ein Mittel sein, mit dessen Hilfe Schiedsrichter sicher wissen, ob der Ball hinter der Torlinie war. Foto: dpa

Newport. An diesem Wochenende könnten die Weichen gestellt werden für den Einzug von technischen Hilfsmitteln im Fußball. Das für Regelfragen zuständige "International Football Association Board (IFAB)" will bei seiner Tagung im walisischen Newport darüber entscheiden. Joseph Blatter, Präsident des Weltverbandes Fifa und lange Zeit ein Technik-Gegner, wies den IFAB an, das eigentlich bereits abgehakte Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Er lässt aber auch den Einsatz von Torrichtern besprechen. Das von der Europäischen Fußball-Union bevorzugte Modell mit zwei Torrichtern wird unter anderem in der Champions League getestet."Ich finde es gut", sagte Herbert Fandel. Der frühere Fifa-Unparteiische und heutige Leiter der Schiedsrichterkommission im Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist für einen Chip im Ball. Er erklärt: "Es wäre schön, wenn Schiedsrichter zu 100 Prozent Sicherheit hätten." Doch technische Hilfen müssen sicher und blitzschnell sein. Innerhalb einer Sekunde muss der Schiedsrichter auf dem Platz informiert werden, ob der Ball im Tor war oder nicht.

Die Fifa hat im Februar Technologien getestet. Über die Ergebnisse gibt sie keine Auskunft, beteiligte Unternehmen sind zum Stillschweigen verdonnert. Auch eine deutsche Firma präsentierte sich. "Das System funktioniert", sagt Christian Holzer, Geschäftsführer des Unternehmens Cairos. Er macht sich Hoffnungen auf die Einführung seiner Technik in den Spielbetrieb. Gibt es Grünes Licht, könne der von Cairos entwickelte Chip im Ball in der kommenden Saison eingesetzt werden, sagt Holzer.

Neben dem Einsatz von Hilfen werden in Newport weitere Themen diskutiert. Der DFB hat die Änderung der Regel beantragt, wonach eine Notbremse im Strafraum neben einem Elfmeter auch einen Platzverweis nach sich zieht. Für den DFB sind die Sanktionen unverhältnismäßig. dpa

Auf einen Blick

Das "International Football Association Board" wacht seit 1886 über die Regeln des Fußballs. Dem Gremium gehören traditionell vier Mitglieder des Weltverbandes Fifa und je eines der Verbände Englands, Schottlands, Nordirlands und Wales' an - gegründet wurde es von den vier Verbänden. Sie sind die Ur-Fußball-Verbände. Die Fifa erkannte bei ihrer Gründung 1904 die Oberhoheit des Gremiums in Regelfragen an. dpa

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