Reform sorgt für Kopfzerbrechen

Köllerbach. Kaum ist der letzte Finalkampf gerungen, da stecken die Verantwortlichen des deutschen Ringer-Vizemeisters KSV Köllerbach schon mitten in der Planung für die kommende Saison. Doch die bereitet dem Vorsitzenden Hilmar Rehlinger und Teamleiter Thomas Geid gehörig Kopfzerbrechen

Köllerbach. Kaum ist der letzte Finalkampf gerungen, da stecken die Verantwortlichen des deutschen Ringer-Vizemeisters KSV Köllerbach schon mitten in der Planung für die kommende Saison. Doch die bereitet dem Vorsitzenden Hilmar Rehlinger und Teamleiter Thomas Geid gehörig Kopfzerbrechen. Die größte Schwierigkeit für die beiden bei der Aufstellung der Mannschaft für die nächste Saison: Der Deutsche Ringer-Bund hat beschlossen, die Gewichtstoleranz von zwei Kilo, die in den einzelnen Gewichtsklassen bislang zugelassen war, zu streichen.

Im Grunde ist die Entscheidung nur eine Anpassung an internationale Regeln. Ein Ringer, der in der 84-Kilo-Klasse antritt, darf in Zukunft auch bei Bundesliga-Kämpfen nur noch maximal 84 Kilo wiegen. Das Problem, das sicher nicht nur den KSV Köllerbach betrifft: "Zwei weitere Kilo sind für viele unserer Athleten gar nicht zu machen", sagt Hilmar Rehlinger. Bis auf Timo Badusch, der mit 74 Kilogramm keine Schwierigkeiten hat, werden die meisten Ringer eine Gewichtsklasse höher antreten. Beim KSV Köllerbach betrifft dies insbesondere die gesetzten deutschen Athleten: Martin Daum, Jan Fischer oder Andrej Shyyka. Doch was passiert beispielsweise mit dem französischen Publikumsliebling Melonin Noumonvi, wenn Jan Fischer statt in der Klasse bis 84 Kilo jetzt bis 96 Kilo ringt?

Ein ähnliches Bild stellt sich in fast allen Gewichtsklassen in beiden Stilarten dar. Wenn fast alle eine Klasse höher rücken, wer füllt dann die Löcher in den unteren Gewichtsklassen? "Wir müssen ein neues Konzept erarbeiten, das möglichst die ganze Mannschaft einbindet. Jan kann durchaus 84 Kilo ringen, aber eben nicht jede Woche", sagt Teamleiter Geid. Mehr als zuvor werden er und Rehlinger mit den Athleten sprechen, alles neu verhandeln müssen. "Die ersten Gespräche haben wir schon geführt, aber in trockenen Tüchern ist noch nichts", sagt Geid.

Das Grundgerüst steht

Das Grundgerüst der Köllerbacher Mannschaft steht aber weiterhin mit den Deutschen. "Über Jan Fischer, Timo Badusch, Andrej Shyyka und Martin Daum brauchen wir nicht zu reden", sagt Hilmar Rehlinger, "die wollen wir natürlich halten." Der KSV Köllerbach sei sowieso kein Verein, der seine Mannschaft immer komplett austauscht. "Wir arbeiten kontinuierlich", betont Thomas Geid. Im Grunde seien es immer nur drei, vier, höchstens fünf Athleten, die gehen, und ebenso viele, die dazu stoßen. "Das macht uns aus, das ist unsere Stärke", glaubt Geid.

Parallel zu den Gesprächen mit den Athleten ist Vereins-Chef Hilmar Rehlinger vor allem bei der Suche nach Sponsoren gefordert. Denn der KSV Köllerbach musste schon die komplette vergangene Saison ohne Hauptsponsor auskommen. "Lange kann das gar nicht mehr gut gehen", gibt Thomas Geid zu bedenken. Aber in einem Punkt sind sich Geid und Rehlinger einig: Finanziell wird der KSV Köllerbach bestimmt kein Risiko eingehen.

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