Reden ist Silber, Leistung ist Gold

Saarbrücken · Wenn der 1. FC Saarbrücken heute in der 3. Fußball-Liga zu Hause gegen den 1. FC Heidenheim antritt, werden beim Gast drei ehemalige Spieler dabei sein. Doch für Sentimentalitäten ist angesichts der prekären Situation kein Platz.

Erol Sabanov spielte mit dem 1. FC Saarbrücken noch in der 2. Fußball-Bundesliga, der St. Ingberter Lukas Kohler stieg in Blau-Schwarz von der 5. in die 3. Liga auf, und Sven Sökler war für den FCS der beste Torvorbereiter der Spielklasse. Schöne Erinnerungen, die heute Abend wieder hochkommen, wenn die drei früheren FCS-Spieler mit dem 1. FC Heidenheim im Saarbrücker Ludwigspark antreten (Anstoß 19 Uhr).

"Ich hatte eine tolle Zeit in Saarbrücken und freue mich, viele Bekannte wiederzusehen", sagt Sökler, "der FCS hat mir gut getan, mich weitergebracht. Das werde ich nicht vergessen." Den Schritt zum FCH bereut er dennoch nicht. "Ich fühle mich hier wohl. Das brauche ich, um meine Leistung zu bringen", sagt der Ex-Darmstädter, "wir haben eine tolle Kameradschaft und ein super Trainerteam." Und den sportlichen Erfolg, den man der Mannschaft vor der Saison zugetraut hat. Während der FCS weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, spielt der FCH ganz vorne mit.

"Ich habe den FCS gegen Bremen gesehen, wir wissen um die Stärken der Mannschaft. Aber wenn wir konzentriert auftreten, sollten wir aus dem Ludwigspark etwas mitnehmen", sagt Sökler, "aber ich bin mir auch sicher, dass der FCS da raus kommt. Aber halt erst ab Samstag."

Beim FCS wurde in den letzten beiden Tagen auch viel über die Vergangenheit geredet - über die schwache Leistung beim 1:3 in Unterhaching und den Fehlstart in die Saison. "Aber selbst die Spieler sagen, dass bei uns zu viel geredet wird", sagt der für den sportlichen Bereich zuständige Vize-Präsident Harald Ebertz, "jetzt müssen sie endlich auf dem Platz etwas abliefern." Man müsse jetzt zunächst die "Grundlagen des Fußballs beherzigen" und "defensiv richtig arbeiten", damit "zumindest die Null steht".

Das Spiel nach vorne wird ohnehin erschwert, weil bei Raffael Korte die Oberschenkelzerrung erneut aufgebrochen ist und auch Maurice Deville wegen eines Muskelfaserrisses nicht spielen kann. "Heidenheim ist bis zur Nummer 17 gleichmäßig stark besetzt und kann solche Ausfälle leicht kompensieren", sagt FCS-Trainer Jürgen Luginger, "wir müssen jetzt einfach als Mannschaft dagegen halten. Alle zehn sind gefragt, zu verteidigen, aber auch alle zehn dürfen sich ins Offensivspiel einschalten."

Gestern Nachmittag hatte sich die Mannschaft noch mal positive wie negative Szenen aus den Spielen gegen Osnabrück (0:0) und Unterhaching angeschaut. "Wir haben gegen stärkere Gegner immer gut ausgesehen", gibt sich Luginger trotz der angespannten Situation optimistisch, "die Spieler sollen mutig aufs Feld gehen. Ich muss das vorleben. Was soll werden, wenn schon der Trainer keine Zuversicht mehr hat?" Dann bleibt nur noch die Erinnerung.

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