Rebensburg kämpft heute um die ersten Medaillen

Beaver Creek. Mit dem Super-G der Damen beginnen bei der alpinen Ski-WM im US-Bundesstaat Colorado heute Abend die Medaillenentscheidungen. Die SZ beantwortet die wichtigsten Fragen vor den Titelkämpfen.

Welche Chancen hat das deutsche Team bei der Alpin-WM?

Die Medaillenhoffnungen beschränken sich im Wesentlichen auf zwei Namen: Viktoria Rebensburg und Felix Neureuther . Rebensburg, Riesenslalom-Olympiasiegerin von Vancouver 2010, hat sich zu einem Speed-Ass entwickelt und daher neben ihrer Spezial-Disziplin Riesenslalom in Super-G (heute um 19 Uhr/ZDF und Eurosport) und Abfahrt Chancen. Neureuther gilt nach zwei Siegen und fünf weiteren Podestplätzen in acht Weltcup-Torläufen dieser Saison im Slalom als Gold-Kandidat, im Riesenslalom als Medaillenanwärter. Auch Fritz Dopfer kann in den Disziplinen vorne mitfahren.

Mit welchen Zielen startet der Deutsche Skiverband?

Alpindirektor Wolfgang Maier peilt drei Medaillen an, was einer realistischen Zielmarke entspricht. Eine soll bei den Männern geholt werden, eine bei den Frauen - und eine im Teamwettbewerb, der quasi zur Weltmeisterschafts-Halbzeit am 10. Februar auf dem Plan steht.

Was wird Lindsey Vonn bei ihrer Heim-WM zugetraut?

In ihrer ersten Saison nach zwei Kreuzbandrissen wird von der US-Skiikone viel erwartet. Vonn feierte schon fünf Saisonsiege und ist in einer prima Form, in den Geschwindigkeits-Disziplinen kommt unter normalen Umständen keine Konkurrentin an die Weltcup-Rekordhalterin heran. Sagenhafte 64 Weltcupsiege hat die 30-Jährige inzwischen gesammelt, WM-Goldmedaillen allerdings erst zwei. In ihrer Heimat dürften, wenn alles normal läuft, eine, wenn nicht sogar zwei dazukommen.

Wer zählt neben Lindsey Vonn zu den größten Gold-Favoriten?

Der Norweger Kjetil Jansrud dominierte in dieser Saison den Geschwindigkeitsbereich bei den Männern, gewann auf der Streif und ist Gold-Anwärter Nummer eins in Abfahrt und Super-G. Österreichs Marcel Hirscher , dank des Titels im Team und Gold im Slalom Doppel-Weltmeister vor zwei Jahren in Schladming , ist in den technischen Disziplinen immer für einen Sieg gut. Er reiste aber erkältet zur WM. Bei den Damen hat Mikaela Shiffrin (USA) gute Chancen. Auch Tina Maze (Slowenien) und Anna Fenninger (Österreich) sollte man auf der Rechnung haben.

Wird's wieder eine so große Party wie 2013 in Schladming ?

Wohl kaum. Bis zu 50 000 Zuschauer pro Rennen waren bei den Titelkämpfen im Skiland Österreich vor zwei Jahren gekommen, an diese Marke werden die Amerikaner schon aus Kapazitätsgründen nicht herankommen. Für gute Stimmung sollen aber zahlreiche Konzerte sorgen. In Beaver Creek, wo bis auf den Teamwettbewerb (Vail) alle Medaillenentscheidungen fallen, war am Wochenende allerdings noch wenig von WM-Atmosphäre zu spüren: Hinweisschilder oder Plakate zu den Titelkämpfen waren rar gesät.

Wie kann man die WM in Deutschland anschauen?

ARD , ZDF und Eurosport übertragen die WM. Die öffentlich-rechtlichen Sender teilen sich die Titelkämpfe auf, das ZDF beginnt mit der ersten Woche. Dank der Zeitverschiebung von acht Stunden laufen die Rennen in Deutschland zur besten Sendezeit. Im TV übertragen ARD und ZDF 16 Stunden live, zudem gibt es auch Live-Streams im Internet.

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