Reale Vorfreude

Madrid. Beim Aufbruch zur Fußball-Kultstätte Bernabeu überwogen Vorfreude und Neugier. In gespannter Erwartung traten die Dortmunder Profis die Reise zum heutigen Gipfeltreffen der Gruppe D (20.45 Uhr) bei Real Madrid und damit zu ihrem bisher größten Champions-League-Abenteuer an

Madrid. Beim Aufbruch zur Fußball-Kultstätte Bernabeu überwogen Vorfreude und Neugier. In gespannter Erwartung traten die Dortmunder Profis die Reise zum heutigen Gipfeltreffen der Gruppe D (20.45 Uhr) bei Real Madrid und damit zu ihrem bisher größten Champions-League-Abenteuer an. Nach dem königlichen 2:1 im ersten Spiel zwei Wochen zuvor hält sich die Ehrfurcht vor dem spanischen Starensemble um den deutschen Nationalspieler Mesut Özil in Grenzen. Manndecker Mats Hummels erwartet zwar einen hochmotivierten Gegner, empfindet aber keine Angst: "Die wollen Rache. Aber solche Herausforderungen machen richtig Spaß."

"Einzigartige Atmosphäre"

Mit dem Spiel in Madrid geht für die meisten BVB-Jungspunde ein Traum in Erfüllung. Nur Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller gehörten zu jenem BVB-Team, das im Februar 2003 mit 1:2 in Madrid verlor. "Keine Ahnung, was uns dort erwartet, aber die Atmosphäre soll einzigartig sein", kommentierte Hummels. Auch Abwehrkollege Marcel Schmelzer erwartet ein Kräftemessen der besonderen Art: "Die Real-Profis waren nach dem Hinspiel total sauer und werden versuchen, uns zu überrennen. Wir werden dagegenhalten."

Kapitän Kehl bestieg übrigens trotz des im Punktspiel gegen den VfB Stuttgart (0:0) angebrochenen Nasenbeins gestern kurz vor 13 Uhr in Dortmund den Flieger. Für den Routinier wurde in Windeseile eine Gesichtsmaske angefertigt, aber gestern hieß es, er könne eventuell auch ohne diesen Schutz spielen. Ein Ausfall droht dagegen Reals deutschem Nationalspieler Sami Khedira, der seine Muskelverletzung aus dem Hinspiel noch nicht überwunden hat.

Psychologischer Vorteil

Die Dortmunder können die Partie gegen das einen Punkt schlechter platzierte Team von Trainer José Mourinho vergleichsweise entspannt angehen. Anders als in der Bundesliga steht die Borussia in der Königsklasse nach zwei Siegen über Amsterdam (1:0) und Madrid (2:1) sowie dem 1:1 bei Manchester City prächtig da. Das hält Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für einen psychologischen Vorteil: "Wer hätte gedacht, dass wir am vierten Spieltag als Tabellenführer nach Madrid reisen? Der Druck für Real ist größer." Ein Sieg könnte den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale bescheren. Selbst die Heimbilanz von Real mit sieben Champions-League-Siegen in Serie und 27 Toren kann Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan nicht schrecken: "Es gibt keinen Grund, nicht mit breiter Brust aufzulaufen. Ich bin guter Dinge."

Anders als die Dortmunder, die gegen Stuttgart bis zur letzten Minute gefordert wurden, konnte sich Madrid bei der Generalprobe schonen. Ohne Anstrengung gelang ein 4:0 über Real Saragossa. Es war der 100. Sieg in der Amtszeit von Trainer Mourinho. Der Portugiese benötigte dafür nur 133 Spiele und damit fünf Partien weniger als der bisherige Rekordhalter und frühere Barça-Trainer Josep Guardiola. dapd/dpa

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