Real wer?

Dortmund. Borussia Dortmund hat in der Giganten-Gruppe der Champions League Kurs auf das Achtelfinale genommen. Mit dem hoch verdienten 2:1 (1:1) gegen Real Madrid legte der schwach in die Bundesliga gestartete deutsche Fußball-Meister seine internationale Reifeprüfung ab. Robert Lewandowski (36.) und Marcel Schmelzer (64

 Bayerns Thomas Müller (links) feiert mit Franck Ribéry sein Elfmetertor zum 1:0 gegen den OSC Lille. Es war das entscheidende Tor der Partie. Foto: IAN LANGSDON/dpa

Bayerns Thomas Müller (links) feiert mit Franck Ribéry sein Elfmetertor zum 1:0 gegen den OSC Lille. Es war das entscheidende Tor der Partie. Foto: IAN LANGSDON/dpa

Dortmund. Borussia Dortmund hat in der Giganten-Gruppe der Champions League Kurs auf das Achtelfinale genommen. Mit dem hoch verdienten 2:1 (1:1) gegen Real Madrid legte der schwach in die Bundesliga gestartete deutsche Fußball-Meister seine internationale Reifeprüfung ab. Robert Lewandowski (36.) und Marcel Schmelzer (64.) schossen in einem begeisternden Spiel gegen Spaniens Rekordmeister die Treffer zum BVB-Sieg und ließen die 1:2-Schmach gegen Schalke 04 vier Tage zuvor vergessen. Gegen die phasenweise wie entfesselt aufspielenden Gastgeber war der fünfte Champions-League-Treffer von Cristiano Ronaldo (38.) nach Zuspiel von Mesut Özil für die Königlichen zu wenig. Mit dem Erfolg vor 65 829 Zuschauern übernahm der BVB zugleich die Tabellenführung nach drei Spieltagen in der Gruppe D mit sieben Punkten vor Real (sechs). Bitter für die Spanier: Der für sie so wichtige Nationalspieler Sami Khedira musste mit einer Verletzung am linken Oberschenkel schon nach 20 Minuten raus.Nach seinem fehlgeschlagenen Experiment gegen Schalke mit einer 3-5-2-Variante setzte Trainer Jürgen Klopp gegen Real wieder auf seine bewährte Taktik mit einer Vierer-Abwehrkette. Begünstigt wurde diese Maßnahme durch die Rückkehr der zuvor verletzten Schmelzer und Mario Götze in die Startelf.

Das Schalke-Trauma schien bei den Dortmunder vergessen zu sein. Nach zehn Minuten fanden sie ins Spiel und knüpften an ihre herausragende Leistung aus dem 1:1 bei Manchester City drei Wochen zuvor an. Schon früh störte Borussia mit ihren Offensiv-Künstlern Lewandowski, Götze und Marco Reus die Spanier in deren Hälfte. Die Kombinationen wurden sicherer, und auch die Deckung hatte Cristiano Ronaldo und Karim Benzema meist im Griff.

Nachdem Khedira gegen den wesentlich offensiveren Luka Modric ersetzt werden musste, brauchte Real einige Zeit, um sich neu zu ordnen. Das nutzten die Borussen aus und erspielten sich ein deutliches Übergewicht. Klare Torchancen fehlten zunächst. Dann folgte aber doch der Lohn ihrer Mühe: Nach einem Fehler von Pepe passte Kehl auf Lewandowski, der Pole ließ Casillas keine Chance (36.). Doch die schwarz-gelbe Glückseligkeit hielt nur zwei Minuten, als Cristiano Ronaldo den Ball über den herauslaufenen Keeper Roman Weidenfeller ins Tor lupfte.

Bundestrainer Joachim Löw sah die Deckung als Schwachpunkt der Gäste: "Da hat Real heute Probleme." Das schien auch Dortmunds Trainer Klopp seinen Spielern gesagt zu haben. Reus, Götze und Co. legten bei ihrem Angriffswirbel noch einmal zu und brachten die ersatzgeschwächte Real-Abwehr ins Schwimmen. Allein: der Torabschluss fehlte den Gastgeber. Götze (50.) aus elf Metern und Reus mit einem Freistoß Sekunden später hatten die Führung auf den Füßen. Dass Real in der Offensive stark ist, bekamen die Dortmunder kurz danach zu spüren, als Angel di Maria nur knapp das Tor verfehlte.

Es war aber nur ein kurzes Aufblitzen. Dortmund blieb am Drücker und wurde erneut belohnt durch den Treffer von Rückkehrer Schmelzer (64.). Real bemühte sich, doch ihnen fiel wenig ein. Auch Mesut Özil blieb blass. Aufregung gab es im Dortmunder Strafraum nur noch einmal in der 79. Minute, als ein Zuschauer auf den Platz auf Cristiano Ronaldo zulief. Der Fan wurde von Ordnern abgeführt. dpa

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