Real-Stars sind schon genervt vom Videobeweis

Yokohama · Der Videobeweis sorgt bei der Club-Weltmeisterschaft in Japan für Diskussionen. Die Spieler von Real Madrid waren nach ihrem Halbfinal-Sieg genervt von der neuen Technik und hoffen nicht, dass sie überall eingeführt wird.

Cristiano Ronaldo malte ein imaginäres TV-Gerät in die Luft und grinste. "Da hat der Fernseher wohl nicht ganz funktioniert, was?", sagte der Stürmer von Real Madrid nach dem 2:0 (0:0)-Halbfinalsieg bei der Club-WM in Japan. Der viel diskutierte Videobeweis hatte gerade für richtig Verwirrung gesorgt.

Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit im Duell gegen Club América aus Mexiko, als erstmals bei einem Fifa-Spiel all die Kritikpunkte der Technik-Skeptiker offen zutage traten. Ronaldo hatte den zweiten Treffer der Königlichen erzielt und ließ sich gebührend feiern. Doch dann froren die Gesichtszüge des Portugiesen plötzlich ein.

Schiedsrichter Enrique Cáceres aus Paraguay annullierte das 2:0 von Real, ehe er das wieder freigegebene Spiel überraschend erneut unterbrach. Der Videoschiedsrichter hatte eine Abseitsentscheidung nun doch zugunsten der Spanier gewertet - das Durcheinander war komplett, der Jubel über den Einzug ins Finale gegen die Kashima Antlers an diesem Sonntag (11.30 Uhr) fiel spärlich aus. "Das Ganze muss klarer sein", sagte Real-Trainer Zinedine Zidane . Mittelfeldspieler Luka Modric wurde noch deutlicher: "Ich hoffe, dass sich diese Regelung nicht durchsetzt."

Aufzuhalten ist der Siegeszug der Technik wohl nicht mehr, auch wenn sich Uefa-Präsident Aleksander Ceferin sperrt. "Das ist der erste Live-Versuch bei einem Fifa-Turnier, also ist es für alle neu", hatte Massimo Busacca, Leiter der Schiedsrichterabteilung des Weltverbandes Fifa, bereits nach dem ersten Halbfinale zwischen Kashima und Atlético Nacional (3:0) gesagt. In dem Duell hatte ein Videoschiedsrichter erstmals eingegriffen. Bis Schiedsrichter Viktor Kassai nach Studium der TV-Bilder auf Strafstoß entschieden hatte, verging eine ganze Weile. Der Ungar traf aber letztlich die richtige Entscheidung, obwohl eine vorausgegangene Abseitsstellung noch lange für Diskussionen sorgte.

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