Spätes 1:1 gegen Rosenborg Trondheim Rangnick wehrt alle Kritik ab

Leipzig · Leipzig scheidet trotz Schützenhilfe aus Europa League aus. Leverkusens Kohr froh.

 Zum Verrücktwerden: Trainer Ralf Rangnick konnte das späte 1:1 gegen Trondheim nicht fassen.

Zum Verrücktwerden: Trainer Ralf Rangnick konnte das späte 1:1 gegen Trondheim nicht fassen.

Foto: dpa/Jan Woitas

(dpa/sid) Nach der Blamage in der Europa League droht RB Leipzig weiteres Ungemach. Denn die trotz Schützenhilfe des Schwesterclubs RB Salzburg (2:1 bei Celtic Glasgow) glanzlos ausgeschiedenen Sachsen müssen nun an diesem Sonntag (15.30 Uhr) in der Fußball-Bundesliga ausgerechnet gegen den 1. FSV Mainz 05 eine Reaktion zeigen. Doch RB hat mit den Mainzern so seine Probleme, verlor im Frühjahr schon 0:3 bei den Rheinhessen und kam zuvor im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 hinaus.

Und das Selbstbewusstsein ist nach dem 1:1 am Donnerstagabend gegen den bis dahin punktlosen Tabellenletzen Rosenborg Trondheim nicht unbedingt gestiegen. Im Gegenteil. Die gesamte Spielzeit über schnürten die Gastgeber die Norweger mit Spielwitz und Laufbereitschaft ein – nur um in der 86. Minute zu patzen. Mehr brauchte Rosenborgs Tore Reginiussen nicht für sein fatales Ausgleichstor, das wie aus dem Nichts fiel.

Ralf Rangnick nahm seine Euro-Versager trotzdem in Schutz. „Es hätte heute nur einen Sieger geben dürfen, wir hatten ein Torschussverhältnis von 23:7. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, wir haben alles versucht“, sagte der Trainer, der seine Startelf im Vergleich zum desaströsen 0:3 in Freiburg gleich auf acht Positionen verändert hatte.

Statt des zuletzt treffsicheren Duos Yussuf Poulsen/Timo Werner setzte er auf das Stürmer-Paar Matheus Cunha/Jean-Kévin Augustin. Der Brasilianer Cunha erzielte in der 47. Minute mit einem abgefälschten Schuss die Führung. Doch vom Franzosen Augustin, der in den vergangenen zehn Pflichtspielen nur einmal traf und in der Halbzeit ausgewechselt wurde, kam nichts.

Kritik an der Aufstellung oder an der Spielweise ohne Tempo und Tiefgang in Halbzeit eins wollte Rangnick nicht gelten lassen. „Was hätte die Mannschaft, die heute gespielt hat, besser machen können? Außer das 2:0, 3:0 oder 4:0 zu schießen oder die Situation nach dem Einwurf besser zu verteidigen?“, wehrte der Schwabe unbequeme Fragen ab.

Bayer Leverkusen sicherte sich durch das 5:1 (2:1) im letzten Gruppenspiel bei AEK Larnaka auf Zypern den Gruppensieg. Es war der zweithöchste Auswärts-Sieg in Bayers Europacup-Historie – den höchsten gab es beim 5:0 vor elf Jahren in Zürich. Die Treffer für die Werkself, die ohne neun Stammspieler angetreten war, erzielten Dominik Kohr (28., 68.), Lucas Alario (41./Foulelfmeter, 87.) und das brasilianische Talent Paulinho (78.) mit seinem ersten Tor für Bayer. Larnakas Kapitän David Catala hatte den Gastgeber in der 26. Minute in Führung gebracht. Der sonst kaum torgefährliche Kohr schmunzelte nach seinem Doppelpack und freute sich, dass er bei den Frotzeleien von Vater Harald (früher Profi beim 1. FC Kaiserslautern) und Schwester Karoline (Stürmerin bei Zweitligist 1. FC Köln), die beide öfter trafen und treffen, jetzt bessere Argumente hat.

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