Tischtennis-Bundesliga Rasmussen kann’s auch im Einzel

Saarbrücken · 1. FC Saarbrücken Tischtennis gewinnt das Spitzenspiel gegen Mühlhausen glatt mit 3:0. Dänischer Doppelspezialist überrascht.

 Großer Auftritt: Auch FCS-Spieler Tobias Rasmussen trug sein Scherflein zum Sieg gegen Mühlhausen bei. Der Däne, eigentlich in der Zweitliga-Mannschaft, rang Lubomir Jancarik nach zweimaligem Satzrückstand mit 3:2 nieder.

Großer Auftritt: Auch FCS-Spieler Tobias Rasmussen trug sein Scherflein zum Sieg gegen Mühlhausen bei. Der Däne, eigentlich in der Zweitliga-Mannschaft, rang Lubomir Jancarik nach zweimaligem Satzrückstand mit 3:2 nieder.

Foto: Andreas Schlichter

Der 1. FC Saarbrücken Tischtennis hat im Topspiel gegen Tabellenführer SV Mühlhausen am gestrigen Sonntag einen weiteren Glanzpunkt gesetzt und den sechsten Bundesliga-Sieg in Serie eingefahren. Nach dem klaren 3:0-Sieg im Pokal setzte sich der FCS auch in der Liga mit dem gleichen Ergebnis durch. Erwin Berg, der sportliche Leiter des FCS, war „absolut stolz auf die Jungs“.

Den Auftakt machte wieder einmal Patrick Franziska. Die ohnehin seit Saisonbeginn ansteigende Formkurve des Saarbrücker Ausnahmespielers zeigt immer steiler nach oben. In der Weltrangliste klettert der deutsche Nationalspieler Platz für Platz weiter in Richtung Top Zehn und hat sich in der vergangenen Woche vom 15. auf den 13. Platz verbessert. „Die Luft wird natürlich immer dünner. Aber die Top Zehn sind natürlich mein Ziel“, sagt Franziska zu seiner Perspektive. Gegen Mühlhausen bekam es der 26-Jährige mit Ovidiu Ionescu zu tun. Gegen den Vize-Europameister legte Franziska stark los und holte sich die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 11:5. Den dritten Satz gewann der Mühlhausener mit 11:8, bevor Franziska mit einem 11:5 im vierten Satz die 1:0-Führung für die Saarländer eintütete. „Mir macht das absolut Spaß voranzugehen – wenn ich merke, dass sich die Jüngeren mit Fragen an mich wenden und ich ihnen helfen kann“, sagt Franziska zu seiner Rolle als Leitwolf.

Im zweiten Spiel des Tages zogen die Saarländer – wie schon beim 3:2-Sieg beim TTC Grenzau in der Vorwoche – ihren Taktik-Joker. Anstelle der zu erwartenden Darko Jorgic, Tomas Polansky oder Liao Cheng Ting trat Tobias Rasmussen gegen Mühlhausens Lubomir Jancarik an. Rasmussen, eigentlich in der zweiten Mannschaft des FCS zuhause, ist mittlerweile eine feste Größe für das Doppel. Rasmussen auf Position zwei – dabei ging es weniger um das Einzelergebnis, als darum, den 22-Jährigen für ein eventuelles Schlussdoppel einzuspielen. Doch dann kam der große Auftritt des Dänen. Nach verlorenem ersten und dritten Durchgang kämpfte er sich jeweils wieder zum Satzausgleich und versetzte die 320 Zuschauer in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle in Verzückung.

Im entscheidenden fünften Satz war dem Tschechen Jancarik die Nervosität angesichts der drohenden Pleite gegen den Außenseiter deutlich anzumerken. Dagegen nahm Rasmussen mit dem Publikum im Rücken das Herz in die Hand, gewann den fünften Satz verdient mit 11:6 – der FCS führte mit 2:0. „Ich wusste, dass es im Einzel schwierig werden würde, aber ich habe immer daran geglaubt. Ich war sehr nervös vor dem Spiel, aber ich habe es geschafft“, kommentierte Rasmussen seinen ersten Einzelsieg in der Bundesliga mit einem so breiten Grinsen, dass es kaum in sein Gesicht passte. Berg freute sich mit seinem Schützling und macht ihm Hoffnung für die Zukunft: „Er ist noch nicht ganz reif für die Liga, aber heute hat er eine echte Überraschung geschafft. Alle unsere Jungen haben Perspektive – auch er.“

Nach der Pause hieß die nächste Paarung Darko Jorgic gegen Steffen Mengel. Gegen den Mühlhausener Routinier erwischte der Slowene einen schlechten Start und gab den ersten Satz mit 6:11 ab. Den zweiten Satz drehte er noch zu einem 11:9-Sieg. Der dritte Satz ging mit 11:5 wieder an Mengel, der vierte mit 11:8 an Jorgic. Im Entscheidungsdurchgang zeigte Jorgic dann wieder sein bestes Tischtennis, gewann klar mit 11:4 und machte den 3:0-Sieg perfekt. Auf die Frage, ob der FCS angesichts seines Laufs sein Saisonziel nach oben korrigieren müsse, gab sich Berg zurückhaltend: „Dazu ist es noch zu früh. Das war ein echter Schritt, um am Ende Platz vier in der Liga zu erreichen. Aber es ist noch ein langer Weg.“ Mit Platz vier würde sich der FCS für die Playoffs qualifizieren. Aktuell ist der FCS als Vierter mit 12:4 Zählern punktgleich mit Mühlhausen (Dritter) und dem TTC Schwalbe Bergneustadt (Zweiter).

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