Rallye Heiße Reifen bei eiskalten Temperaturen

Heusweiler/Siersburg · Michael Bieg gewinnt den 3. Prowin-Rallye-Sprint. Ex-WM-Pilot Armin Schwarz begeistert die Fans an der Strecke.

 Berg- und Talbahn: Die Strecke  zwischen Eiweiler und Numborn kam bei Fans und Piloten gut an. Hier fliegt Jürgen Lenarz im BMW M3 auf eine Kuppe zu.

Berg- und Talbahn: Die Strecke  zwischen Eiweiler und Numborn kam bei Fans und Piloten gut an. Hier fliegt Jürgen Lenarz im BMW M3 auf eine Kuppe zu.

Foto: Dörrenbächer

Nichts für schwache Nerven – der 3. Prowin-Rallyesprint zwischen Numborn und Eiweiler bot Hochspannung vom Start bis zum Ziel. Eine Berg- und Talbahn mit vielen Mutkurven und engen Abzweigen forderte Mensch und Maschine gleichermaßen. Michael Bieg und Frank Gehrmann aus Lindlar (Nordrhein-Westfalen) standen im Mitsubishi Lancer Evo 9 letztlich ganz oben auf dem Podium.

Die Teilnehmer und Fans hatten auch bei schlechtem Wetter Spaß. Trotz der wechselhaften Witterungsverhältnisse, mit Regenschauern und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt, säumten viele Zuschauer die Strecke und erlebten einen actiongeladenen Nachmittag. Ein spektakuläres Vorauswagen-Feld – unter anderem mit Ex-WM-Star Armin Schwarz im Ford Fiesta R5 – ließen das Schmuddelwetter schnell vergessen. Aber auch das Hauptfeld konnte sich sehen lassen. Klein, aber fein lautete die Devise. 38 Teilnehmer nahmen die Stecke beim ersten von drei Durchgängen in Angriff – das Ziel erreichten nur 26. Neben technischen Defekten gab es auch viel verbogenes Blech. Ein Team musste nach einem Unfall zur Beobachtung für eine Nacht ins Krankenhaus, konnte aber am Sonntagmorgen mit nur leichten Verletzungen nach Hause entlassen werden.

Mit einer Fahrzeit von 8:04,9 Minuten setzten Rainer Noller und Tanja Schlicht (Abstatt, Baden Württemberg) im Mitsubishi Lancer Evo 8 die erste Bestzeit. Mit 2,8 Sekunden beziehungsweise 3,6 Sekunden Rückstand folgten die Markenkollegen Hanno Brocker/Svenja Pees (Wolfersweiler) und Michael Bieg/Frank Gehrmann (Lindlar).

Nach dem ersten Regrouping ließ sich der sonst so zuverlässige Mitsubishi von Noller nicht mehr zum Leben erwecken – das Aus. Brocker/Pees lagen nach einer Bestzeit im zweiten Durchgang vor dem finalen Schlagabtausch, der nach Einbruch der Dunkelheit stattfand, mit mehr als zehn Sekunden relativ komfortabel in Front. Ein Getriebeschaden nur wenige Kilometer vor dem Ziel sorgte aber auch hier für das vorzeitige Aus. Sauber und ohne Fehler absolvierte Michael Bieg auch den dritten Durchgang und gewann den dritten Lauf zum proWINter-Rallyecup mit 16,7 Sekunden Vorsprung. Damian Sawicki (Subaru Impreza GT) aus Hamminkeln (Nordrhein-Westfalen) eroberte Platz zwei vor Oliver Bliss (Kippenheim, Baden Württemberg) in einem Mitsubishi Lancer Evo VI.

Der Eifelaner Jürgen Lenarz und Co-Pilot Marcel Stauch ließen ihren BMW E46 M3 ordentlich fliegen und stellten ihren Boliden als bestplatziertes zweiradgetriebenes Fahrzeug auf dem vierten Gesamtrang ab.

Ohne einen einzigen Testkilometer startete Youngster Timo Schulz (Siersburg) im Ford Escort BDA von Vater Thomas und offenbarte einmal mehr sein fahrerisches Talent. Mit viel Gefühl fuhr er nach den Ansagen von Lina Meter bei schwierigsten Bedingungen auf Anhieb in die Top 10. Wolfgang Peuker und Dietmar Moch avancierten derweil im blitzsauber aufgebauten Opel Manta 400 mit herrlichen Drifteinlagen zu den Publikumslieblingen.

 Der Siersburger Timo Schulz übernahm den betagten, aber wunderschönen Ford Escort BDA seines Vaters Thomas und fuhr auf Platz acht.

Der Siersburger Timo Schulz übernahm den betagten, aber wunderschönen Ford Escort BDA seines Vaters Thomas und fuhr auf Platz acht.

Foto: Dörrenbächer
 Ex-WM-Star Armin Schwarz zeigte im Ford Fiesta R5 – im Schottertrimm und mit Winterreifen bestückt – eine Show der Extraklasse.

Ex-WM-Star Armin Schwarz zeigte im Ford Fiesta R5 – im Schottertrimm und mit Winterreifen bestückt – eine Show der Extraklasse.

Foto: Dörrenbächer

Die Rallye Südliche Weinstraße (29. Februar) mit Start und Ziel in Edenkoben führt den proWINter-Rallyecup in die zweite Saisonhälfte – diese Veranstaltung erinnert mit ihrem Streckenlayout ein wenig an die Rallye Monte Carlo und genießt bei den Teilnehmern größte Beliebtheit.

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