Rallye Noller siegt knapp vor den Brocker-Brüdern

Nohfelden · Rainer Noller gewann zum sechsten Mal die Rallye Kohle & Stahl. Beim siebten von neun Saisonläufen siegte er bei einer ereignisreichen Veranstaltung vor den Lokalmatadoren Hanno Brocker/Svenja Pees und Andreas Brocker/Sabrina Woll.

  Von wegen Tempo 20: Lokalmatador Hanno Brocker heizte dem Favoriten Rainer Noller ordentlich ein und stürmte bei der Rallye-Kohle & Stahl dank zweier Bestzeiten auf insgesamt sechs Wertungsprüfungen auf Platz zwei.

Von wegen Tempo 20: Lokalmatador Hanno Brocker heizte dem Favoriten Rainer Noller ordentlich ein und stürmte bei der Rallye-Kohle & Stahl dank zweier Bestzeiten auf insgesamt sechs Wertungsprüfungen auf Platz zwei.

Foto: Sascha Dörrenbächer

Krimizeit bei der 31. Auflage der Rallye „Kohle & Stahl“. Die Tatorte lagen zwischen Nohfelden, Wolfersweiler und Freisen: sechs schnelle Wertungsprüfungen über 35 Kilometer. In den Hauptrollen hinter dem Lenkrad: Favorit Rainer Noller und die Lokalmatadoren Andreas und Hanno Brocker aus Wolfersweiler. Die Kulisse: wechselhafte Bedingungen auf einer mal trockenen, mal schmierigen Piste. „Wir müssen die richtige Mischung zwischen Angasen und Vorsicht finden“, sagte Noller. Neben dem Baden-Württemberger saß Stefan Kopczyk mit dem Gebetbuch im Cockpit des Mitsubishi Lancer Evo 3. Die Brocker-Brüder vertrauten auf weibliche Begleitung: Svenja Pees las Hanno (Mitsubishi Evolution VIII) und Selina Woll Andreas Brocker (Mitsubishi Lancer Evo VII) den Aufschrieb vor.

Film ab: Auf der ersten Wertungsprüfung (WP) im „Zauberwald“ drehte Noller sofort voll auf und setzte sich an die Spitze. Da war der Vorjahreszweite Jörg Dörre (BMW M3) mit Motorschaden schon raus. Zweitschnellster war Hanno Brocker, der dann auf den nachfolgenden Prüfungen Füsselberg und Falkenberg konterte und jeweils die Bestzeit rausfuhr. Die Folge: Plötzlich lag Brocker 5,9 Sekunden vor Noller. „Im Wald sind nasse Stellen, da muss man schon aufpassen, dass man nicht verschätzt, sonst geht das in die Hose“, ahnte Hanno Brocker vor der Sekundenjagd.

Sein Bruder Andreas war nach drei WPs mit einem Rückstand von 15,4 Sekunden auf Platz drei gerast –- direkt hinter Noller. Da der Heilbronner schon fünfmal bei der Kohle & Stahl triumphiert hat, wussten die beiden Rallye-Piloten aus Wolfersweiler, dass der Heimvorteil keine große Rolle spielen würde. Aber: „Es ist selbstverständlich eine zusätzliche Motivation, bei der Heimrallye auf das Podest zu kommen“, stellte Andreas Brocker, der im vergangenen Jahr die saarländische Rallyemeisterschaft einfuhr, klar.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann wieder raus in den „Zauberwald“. Die WP schmeckte Noller, der Hanno Brocker drei Sekunden abnahm. Pünktlich setzte nun der vorausgesagte leichte Regen ein. „Darauf habe ich schon früher gehofft“, erklärte Andreas Brocker hinterher im Ziel – er mag die nassen Bedingungen. Doch auch Noller stellte sich sofort auf das Getröpfel von oben ein. Bestzeit am Füsselberg. Nun lag er mit sieben Sekunden vor Hanno Brocker wieder in Führung. „Wir haben unsere ganze Erfahrung ausspielen können“, fand Noller. Dagegen wetterte Hanno Brocker: „Ich hätte den Regen nicht gebraucht.“

Auch die zweite Schleife am Falkenberg absolvierte Noller mit Bestzeit und gewann somit die Rallye zum sechsten Mal. „Darauf bin ich schon sehr stolz. Es war sehr schwierig, weil die Brocker-Brüder mir immer im Nacken gesessen haben, aber genauso muss Rallyesport sein“, meinte der Sieger. 7,8 Sekunden hinter ihm landete Hanno Brocker auf Platz zwei vor seinem Bruder Andreas. „Das Hin und Her an der Spitze hat richtig Laune gemacht“, freute sich Hanno Brocker. Am Abend sei eine Familienfeier geplant. Und somit endete der Rallye-Krimi mit einem Happy-End.

 Andreas Brocker und Co-Pilotin Sabrina Woll drifteten bei der Heimrallye auf den starken dritten Platz.

Andreas Brocker und Co-Pilotin Sabrina Woll drifteten bei der Heimrallye auf den starken dritten Platz.

Foto: Frank Faber
 Rainer Noller siegte zum sechsten Mal bei der Kohle&Stahl.  Foto: Dörrenbächer

Rainer Noller siegte zum sechsten Mal bei der Kohle&Stahl. Foto: Dörrenbächer

Foto: Sascha Dörrenbächer

Das galt auch für den Veranstalter. Weil die Rallye um einen Monat nach hinten verschoben werden musste, hat sich das Orgateam des MSC Obere Nahe nach einer Alternative für das Rallyezentrum umgesehen. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war nun erstmals Nohfelden mit der Zielrampe direkt unterhalb der Burg.

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