Schub für den Nachwuchs? Das Saarland muss den Erfolg nutzen

Was für eine Fabel-Leistung. Was für unglaubliche Weltrekorde. Die Auftritte der Bahnrad-Fahrerinnen Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein aus Völklingen waren einfach fantastisch.

 SZ-Sportredakteur Stefan Regel.

SZ-Sportredakteur Stefan Regel.

Foto: Robby Lorenz

Sowieso sind Olympiasiege im deutschen Team bisher fast ausschließlich Frauensache, von acht Goldmedaillen gingen sieben an Athletinnen des Deutschen Olympischen Sportbundes. Überlegen wir, dass sonst in der Berichterstattung Frauen oft nur einen Bruchteil der medialen Aufmerksamkeit wie Männer bekommen, gibt es da noch verdammt viel zu tun. Das gilt auch für die gleiche Entlohnung, wobei es im Sport für Frauen einfach schwieriger ist, lukrative Werbeverträge zu bekommen, zumal wenn sie nicht so telegene Sportarten betreiben.

Im Saarland sollte der Landessportverband für das Saarland jetzt versuchen, verstärkt Kinder und insbesondere Mädchen in die Sportvereine zu bringen. Ein besseres Aushängeschild als die Lauterbacherin Klein ist nicht möglich. Es gilt, das Eisen zu schmieden, solange es noch heiß ist. Zu gönnen wäre es auch den rührigen Vereinen des Saarländischen Radfahrer-Bundes von Überherrn bis Oberbexbach, dass sie mehr Zulauf bekommen nach der dunklen Corona-Zeit.

Radfahren machen viele Kinder, sei es zur Schule oder im Dorf. Bewegungsdrang haben nämlich alle Kinder, er muss genutzt und kanalisiert werden, nachdem der Kinder- und Breitensport in Lockdown-Zeiten sogar bei Freiluftsportarten stiefmütterlich behandelt wurde. Die Gesellschaft wird es danken. Kleine Lisa-Klein-Fans würden auch als Erwachsene mehr Sport machen, gesünder sein, weniger Diabetes haben und die Krankenkassen weniger Geld kosten. Kinder, die lieber vor dem Computer sitzen, fangen auch als Erwachsene nicht mehr mit Sport an. Und vielleicht schwingt sich bald irgendwo im Saarland die nächste Lisa Klein aufs Fahrrad.

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