Radrennen der Junioren ist abgesagt Auch die Trofeo muss wegen Corona ausfallen

Gersheim · Die Absage der Junioren-Rundfahrt war unvermeidlich, sagen die Organisatoren.

 Das Feld der Trofeo, hier 2019 in Aßweiler, rollt in diesem Jahr nicht durchs Saarland. Grund sind die vielfältigen Probleme, die durch die Coronavirus-Pandemie entstanden sind.

Das Feld der Trofeo, hier 2019 in Aßweiler, rollt in diesem Jahr nicht durchs Saarland. Grund sind die vielfältigen Probleme, die durch die Coronavirus-Pandemie entstanden sind.

Foto: Thomas Wieck

Das bekannteste Radrennen des Saarlands fällt aus. Die traditionsreiche Trofeo, bei der die besten Radjunioren der Welt in den Trikots ihrer Heimatländer als Team in die Pedalen treten, kann angesichts der Corona-Virus-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Das hat der Vorstand des Trofeo-Fördervereins beschlossen, teilten die Organisatoren an diese Dienstag, 31. März, mit. Die renommierte Junioren-Rundfahrt, die zum Nations-Cup des Weltradsport-Verbandes UCI gehört, hätte vom 11. bis zum 14. Juni stattfinden sollen und fällt zu ersten Mal aus. Die einzelnen Etappen hatten in den vergangenen Jahren unter anderem durch das Bliestal, Neunkirchen, Völklingen Homburg, Blieskastel, Gersheim und das Mandelbachtal geführt.

Michael Clivot, Präsident des Fördervereins und Bürgermeister der Gemeinde Gersheim, betonte, dass der Schritt unter den gegebenen Umständen unvermeidlich gewesen sei und man mit der frühzeitigen Entscheidung allen Beteiligten Klarheit und Sicherheit geben wolle.

Wichtige Gründe neben der zu erwartenden gesundheitlichen Gefährdung von Sportlern, Zuschauern und Helfern sei zum jetzigen Zeitpunkt insbesondere der Umstand gewesen, dass eine geordnete Planung und Vorbereitung auf die Großveranstaltung nur unter erschwerten, nicht zu tolerierenden Bedingungen möglich sei.

Zum anderen seien Helfer des DRK, die Beamten der Polizei und auch die Bediensteten der Genehmigungsbehörden und der beteiligten Kommunen derzeit und auf nicht absehbare Zeit mit lebensrettenden Aufgaben betraut, für die volle Konzentration und Entscheidungsmöglichkeit gewährleistet sein müsse.

Auch der wirtschaftliche Aspekt sei ein Grund.

Zwar hätten genügend Unternehmen durch ihre Sponsoring-Zusage die wirtschaftliche Basis gelegt, doch sei auch hier nicht absehbar, wie sich die Situation in den nächsten Wochen und Monaten entwickle. So seien die Sicherung der Arbeitsplätze und das Erreichen von Unternehmenszielen denen der Unterstützung einer sportlichen Veranstaltung vorzuziehen. Hier wolle man als Förderverein auch ein Zeichen setzen, meinte Clivot.

Damit verbunden sind auch die Übernachtungs-Kontingente, die Beherbergungs-Betriebe für den Veranstaltungs-Zeitraum reserviert haben. Mit der frühen Entscheidung werde ermöglicht, den Verlust der Trofeo-Buchungen durch neue Gäste zu kompensieren. Dies sei bei einer späteren, eventuell kurzfristigen Absage, nicht mehr gewährleistet.

Auch noch nicht zu bewerten ist die Situation des Sports zum vorgesehenen Trofeo-Zeitpunkt insgesamt. Derzeit laufen keine Wettbewerbe, Sportler können sich nur individuell fit halten. So wäre eine so schwere Rundfahrt wie die der Trofeo auch aus sportlichen und gesundheitlichen Gründen für die noch jugendlichen Athleten ein Wagnis.

Ob nationale Radsportverbände, beispielsweise Italien, Spanien, Frankreich, USA oder Japan, die in den letzten Jahren zu den Stammgästen der Trofeo gehörten, überhaupt Teams entsenden können, ist derzeit auch nicht abzusehen.

„Diese vielen Gründe haben mich zu dem sehr betrüblichen Entschluss kommen lassen.“, sagte Clivot, der um Verständnis für diese Maßnahme bat. Sie ist einmalig ist in der 34-jährigen Geschichte der Trofeo.

Er kündigte an, dass man sich beim Weltradsportverband UCI für das kommende Jahr wieder um eine viertägige Rundfahrt innerhalb des Junioren-Nations-Cup von Donnerstag, 10. bis Sonntag, 13. Juni 2021 bewerben werde.

(red)
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