Qualität Made in Germany

Göteborg. Joachim Löw kam ins Schwärmen. Natürlich nicht über die unspektakuläre Nullnummer in der eiskalten Nacht von Göteborg. Das Ergebnis, das 0:0 gegen Schweden, habe ihn ohnehin erst in zweiter Linie interessiert

Göteborg. Joachim Löw kam ins Schwärmen. Natürlich nicht über die unspektakuläre Nullnummer in der eiskalten Nacht von Göteborg. Das Ergebnis, das 0:0 gegen Schweden, habe ihn ohnehin erst in zweiter Linie interessiert. Geradezu euphorisch sprach der Bundestrainer zum Jahresabschluss vom "Qualitätsfußball Made in Germany", den die deutsche Nationalmannschaft in diesem Jahr gezeigt habe. "Ein Sprung in der fußballerischen Spielkultur." Der "nahtlose Übergang" von der Weltmeisterschaft, dem absoluten Höhepunkt, zur Qualifikation für die Europameisterschaft sei nicht selbstverständlich. "Wir stehen glänzend da", sagte Löw. Vier Spiele, vier Siege, zwölf Punkte, 13:1 Tore, souveräner Tabellenführer der Gruppe A. Wie überhaupt die statistische Jahresbilanz mit dem dritten Platz bei der WM sich sehen lassen kann: 17 Spiele, zwölf Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen - die schmerzlichste war das 0:1 im WM-Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien. Auch das letzte Länderspiel des Jahres mit der Feuertaufe für der die jungen Neuen und Debütanten bot Positives. In der Startelf standen gerade einmal fünf, in der Schlusself nur noch drei Spieler aus dem WM-Kader. Und dennoch hat diese Mixtur das Spiel gegen die routinierten, defensiv eingestellten Schweden "weitgehend kontrolliert", sagte Löw. Doch wichtiger war ihm die Erkenntnis: "In diesem Test haben wir neue Spieler gewonnen." Etwa den Dortmunder Innenverteidiger Mats Hummels, 21, mit einer Halbzeit gegen Malta (3:0) nicht mehr völlig grün. "Mats Hummels war absolut souverän. Ich hatte nie das Gefühl, dass er vor große Probleme gestellt werden könnte", erklärte löw. Oder Marcel Schmelzer, 22, der in seinem ersten Länderspiel seine Sache auf der linken Seite defensiv gut gelöst habe. Das sei ihm, Löw, wichtiger gewesen als wie in Dortmund auch seine Offensivkraft zu zeigen. Über Kevin Großkreutz, 22, den dritten Dortmunder in der Start-Aufstellung, sagte der Bundestrainer: "Er ist viel unterwegs und kann mit seinem Laufvermögen viel bewirken." Besonders angetan war der Bundestrainer vom Mainzer Lewis Holtby, 20, der vor Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger und hinter Mario Gomez zentral für manchen Wirbel sorgte, präzise Pässe spielte und mit gelungenen Dribblings auffiel. "Holtby hat mir sehr gut gefallen", lobte Löw: "Schon im Training war er auffallend gut. Holtby spielt technisch gut, er findet immer gute Lösungen, hat ein gutes Auge und große Ballsicherheit." Bei André Schürrle, 20, und Mario Götze, erst für die letzte Viertelstunde eingewechselt, habe er gute Ansätze gesehen. Dortmunds Jungspund Götze hatte Löw bereits im Training beeindruckt. "Die Selbstverständlichkeit und Ruhe am Ball" habe er bei einem 18-Jährigen in der Nationalmannschaft so noch nicht erlebt. Diese Jungschar, die sich weiter entwickeln, nachrücken und den Konkurrenzkampf anstacheln werde, gibt beste Perspektiven für 2012 (Europameisterschaft) und 2014 (Weltmeisterschaft).

Auf einen Blick Länderspiele 2011: Derzeit sind für 2011 13 Partien angesetzt. 9. Februar: Testspiel gegen Italien in Dortmund. 26. März: EM-Qualifikation gegen Kasachstan in Kaiserslautern. 29. März: Testspiel gegen Australien in Mönchengladbach. 29. Mai: Testspiel gegen Uruguay in Sinsheim. 3. Juli: EM-Qualifikation in Österreich (Ort offen). 7. Juni: EM-Qualifikation in Aserbaidschan (Ort offen) 10. August: Testspiel gegen Brasilien in Stuttgart. 2. September: EM-Qualifikation gegen Österreich in Gelsenkirchen. 6. September: Testspiel gegen Polen in Warschau. 7. Okotober: EM-Qualifikation in der Türkei (Ort offen). 11. Oktober: EM-Qualifikation gegen Belgien in Düsseldorf. 11./12. November: Testspiel oder EM-Relegation. 15. November: Testspiel oder EM-Relegation. dpa

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