Punktlandung für "Waschi"

Schanghai. Es ist vollbracht: Freiwasser-Schwimmer Andreas Waschburger hat seine Chance genutzt und bei der Weltmeisterschaft in Schanghai die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London geschafft. Damit ist "Waschi" der erste Athlet des Olympiastützpunktes in Saarbrücken, der beim größten Sportereignis im kommenden Jahr mit von der Partie sein wird

 "Alter, wir sind bei Olympia!" - mit dem Satz beglückwünscht Hannes Vitense (rechts) Andreas Waschburger. Foto: dpa

"Alter, wir sind bei Olympia!" - mit dem Satz beglückwünscht Hannes Vitense (rechts) Andreas Waschburger. Foto: dpa

Schanghai. Es ist vollbracht: Freiwasser-Schwimmer Andreas Waschburger hat seine Chance genutzt und bei der Weltmeisterschaft in Schanghai die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London geschafft. Damit ist "Waschi" der erste Athlet des Olympiastützpunktes in Saarbrücken, der beim größten Sportereignis im kommenden Jahr mit von der Partie sein wird.

"Der größte Traum"

Als der 24-Jährige von der SSG Saar Max Ritter nach dem Zehn-Kilometer-Rennen als Zehnter mit 15 Sekunden Rückstand aus dem Wasser stieg, ging er erschöpft zu Boden. "Es ist der größte Traum meiner Karriere, einmal im Leben zu Olympia zu kommen", sagte Waschburger, als er wieder bei Kräften war: "Alle haben sich mit mir gefreut, da sind mir die Tränen gekommen." Die Silbermedaille von Rekord-Weltmeister Thomas Lurz aus Würzburg, der mit knapp drei Sekunden Rückstand hinter dem Griechen Spyros Gianniotis nach 1:54:27,2 Stunden anschlug und seine 14. WM-Medaille gewann und ebenfalls in London dabei sein wird, ging im Trubel um "Waschi" fast unter.

Die Mannschaftskollegen am Steg des Jinshan-Strandes schrien im Endspurt auf der Zielgeraden Lurz und Waschburger nach vorn. Besonders der Saarbrücker hatte das Rennen lange Zeit mitbestimmt. Vor der letzten der vier Runden über je 2,5 Kilometer lag er auf Platz zwei und schaffte im Ziel die Punktlandung - der zehnte Platz war der letzte Qualifikationsplatz für London. "Ich habe da am Schluss schon mitgezählt, als zwei an mir vorbeigegangen sind", gab Waschburger zu. Nach erfolgreicher Rechenaufgabe bekam er von Heimtrainer Hannes Vitense ("Alter, wir sind bei Olympia!") eine Streicheleinheit: "Seit heute ist er ein Weltklasse-Athlet, früher wurde er immer klein gehalten." Bundestrainer Stefan Lurz, Bruder von Vize-Weltmeister Thomas, stimmte ins Loblied ein: "Andreas ist so ein anständiger Kerl, fleißig, höflich, hilfsbereit. Jeder mag ihn, ein vorbildlicher Sportler."

Während Waschburger nun die WM "in vollen Zügen" genießen will, stehen für Thomas Lurz noch zwei Rennen an. Im neuen Mannschafts-Wettbewerb starten neben Lurz noch Jan Wolfgarten und Isabelle Härle. "Wir spekulieren auf eine Medaille", sagte Stefan Lurz. Zudem springen Thomas Lurz und Wolfgarten ebenso wie Härle im Einzel über fünf Kilometer ins Wasser. Der Marathon über 25 Kilometer steht zum Abschluss an.

Auf Einen Blick

Die deutschen Wasserballer haben bei der Schwimm-WM in Schanghai auch ihr zweites Vorrundenspiel gewonnen und stehen in der K.o.-Runde. Gegen Außenseiter Südafrika gelang der Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm am Mittwoch beim 16:8 der Pflichtsieg. Bester Torschütze war Moritz Oeler von Meister Wasserfreunde Spandau mit sechs Toren.

Nach der 9:7-Überraschung zum Auftakt gegen den Olympia-Zweiten USA geht es nun am Freitag gegen Vize-Europameister Italien um den Gruppensieg.

Der Vorrunden-Erste steht im Viertelfinale, die Gruppenzweiten und -dritten müssen zuvor ein Überkreuzspiel gegen andere Mannschaften bestreiten. dpa

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