Primstal hat einfach die Seuche

Primstal. Mit einem 0:1 gegen den SSV Überherrn hat sich Fußball-Verbandsligist VfL Primstal in die Winterpause verabschiedet. Vor rund 200 Zuschauern zeigte sich Primstal im heimischen Allerswaldstadion zwar stark im Spiel nach vorne, entwickelte aber trotz einer Vielzahl von Chancen vor dem gegnerischen Tor keine Durchschlagskraft

Primstal. Mit einem 0:1 gegen den SSV Überherrn hat sich Fußball-Verbandsligist VfL Primstal in die Winterpause verabschiedet. Vor rund 200 Zuschauern zeigte sich Primstal im heimischen Allerswaldstadion zwar stark im Spiel nach vorne, entwickelte aber trotz einer Vielzahl von Chancen vor dem gegnerischen Tor keine Durchschlagskraft. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, und mit der Leistung der Mannschaft bin ich absolut zufrieden", sagt Jochen Ernst. Der Routinier trainiert gemeinsam mit Nicola Lalla den VfL. "Lediglich bei der Chancenverwertung haperte es", ergänzt Ernst. Was nach Ansicht von Nicola Lalla, mit elf Treffern Primstals Top-Torschütze, darauf zurückzuführen ist, "dass der Akku jetzt bei einigen Spielern leer ist".

Hiervon nimmt er sich selbst nicht aus. "Wir stocken derzeit das Haus meiner Schwiegereltern auf und machen fast alles in Eigenregie. Dazu kommen das Training und die Spiele, da ist man irgendwann einfach platt", erzählt Lalla und weist auf ein weiteres Problem hin: die große Anzahl Langzeit-Verletzter.

Primstal hat, wie man so schön sagt, in diesem Jahr die Seuche. Jüngstes Opfer ist Spielertrainer und Abwehr-Chef Jochen Ernst, der sich am 16. Spieltag beim 2:2 bei der SG Schwemlingen-Tünsdorf-Ballern ohne Einwirkung des Gegners einen Kreuzbandriss zuzog. "Es war kurz vor Ende des Spiels. Ich will den ballführenden Gegner angehen, mache einen langen Schritt, bleibe dabei mit dem einen Bein im Rasen hängen und verdrehe mir das Knie. Da habe ich gleich gewusst, da ist was kaputt", schildert Ernst die Situation, die sein vorzeitiges Karriere-Ende bedeuten könnte.

"Momentan weiß ich nicht, ob ich es schaffe, noch einmal zurückzukommen", sagt Ernst, der noch keinen Termin für die nun anstehende Kreuzband-Operation bekommen hat. "Im Moment ist es etwas schwierig, zudem wir im Januar Nachwuchs erwarten", kann sich der Familienvater eigentlich gar keine Auszeit leisten. Höchstens eine vom Spielbetrieb, und die kommt nun wie bestellt: "Die Winterpause kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir werden die paar Wochen voll zur Regeneration nutzen, die Hallenrunde hat für uns keine große Bedeutung", erklärt Ernst.

Nur für drei Turniere hat der VfL gemeldet, und zwar in Hasborn, Theley und beim Haco-Turnier in Wadern. "Wir sind nicht sehr ambitioniert in der Halle. Eine gute Rückrunde ist für uns wichtiger", unterstreicht der gebürtige Theleyer, wo in Primstal die Prioritäten liegen.

Doch noch einmal zurück zum Spiel des VfL gegen den SSV Überherrn, das Nicolas Engelhard in der 14. Minute mit dem Tor des Tages zugunsten der Gäste entschied. "Es war ein glücklicher Sieg für Überherrn, das hat auch SSV-Trainer Markus Kneip nach dem Spiel gesagt", erzählt Ernst, der noch Probleme mit seiner neuen Position außerhalb des Spielfeldes hat: "Seit ich als Trainer tätig bin, ist es das erste Mal, dass ich nicht auf dem Platz stehe und nicht ins Geschehen eingreifen kann. Das ist ein ganz blödes Gefühl. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen."

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