Polizei mit Rekord-Aufgebot bei Niedersachsen-Derby

Braunschweig · Über „ungezügelte und blindwütige Gewalt“ sprach Niedersachsens Innenminister nach dem Hinspiel. Nun rüsten sich Eintracht Braunschweig, Hannover 96 und die Polizei für das zweite Niedersachsen-Derby der Saison.

Schweineköpfe und Innereien auf einem S-Bahnsteig, Straßenschlachten und Jagdszenen in der Stadt, eine mehr als halbstündige Pyrotechnik-Orgie im Stadion: Die Begleiterscheinungen des Niedersachsen-Derbys in Hannover blieben nachhaltig in Erinnerung. Ein Rekord-Aufgebot der Polizei soll eine Wiederholung verhindern. Für das Rückspiel zwischen den Fußball-Bundesligisten Eintracht Braunschweig und Hannover 96 an diesem Sonntag (15.30 Uhr) wappnen sich die Behörden mit dem größten Aufgebot an Sicherheitskräften, das es bei einem Fußballspiel in Braunschweig gegeben hat.

"Es war beschämend", kommentierte 96-Clubchef Martin Kind nach der Partie im vergangenen November. Der niedersächsische Innenministers Boris Pistorius sprach von "ungezügelter und blindwütiger gezielter Gewalt". Am Sonntag sind 3000 Polizisten aus den verschiedensten Bundesländern und Bereichen im Einsatz, um ähnliche Szenen zu verhindern. Angesichts von 23 200 Zuschauern ist auch das Verhältnis von Publikum und Polizei rekordverdächtig. "Wir hoffen, dass es mit Hilfe der Polizei friedlich bleibt", sagte 96-Manager Dirk Dufner. Aber nicht nur sein Braunschweiger Kollege Marc Arnold ahnt: "Es gibt einige Unverbesserliche, die man nicht einfangen kann." Im Eintracht-Stadion dürfte die Zahl derer geringer als im Hinspiel sein - nicht nur wegen der nicht mal halb so großen Arena.

Hannover 96 hat die 2280 Karten für den Gästeblock unter allen Inhabern von Dauerkarten verlost und die Käufer zu einer gemeinsamen Anfahrt in fast 50 Bussen verpflichtet: Die Tickets werden erst vor Ort gegen Vorlage der Personalausweise ausgegeben. Die vom Verein bestellten Fahrzeuge werden mit Polizei-Eskorten von Hannover bis in das 70 Kilometer entfernte Braunschweig begleitet. Die Anfahrt erfolgt in kleineren Kolonnen. So sollen die Ströme der Fans kontrolliert werden.

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