Pokal-Träumereien"Sicher nicht das attraktivste Los"
Berlin. Eine Kleinstadt steht kopf. Der südbadische Siebtligist FC Teningen hat mit Schalke 04 das große Los im DFB-Pokal gezogen. "Das ist überragend, besser geht es nicht", sagte der Vize-Vorstandschef Thomas Fross. "Das ist ein Traumlos." Auch Eintracht Braunschweig hatte Glück. Der Aufsteiger in die 2
Berlin. Eine Kleinstadt steht kopf. Der südbadische Siebtligist FC Teningen hat mit Schalke 04 das große Los im DFB-Pokal gezogen. "Das ist überragend, besser geht es nicht", sagte der Vize-Vorstandschef Thomas Fross. "Das ist ein Traumlos." Auch Eintracht Braunschweig hatte Glück. Der Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga tritt gegen Rekord-Pokalsieger Bayern München an. Mit dabei: Mittelfeldspieler Nico Zimmermann (Foto: rup), der gerade vom 1. FC Saarbrücken zum Aufsteiger gewechselt ist. Eintracht-Sportdirektor Marc Arnold rechnet sich Chancen aus: "In einem Spiel kann immer viel passieren. Vielleicht gelingt uns eine Überraschung."Die Bayern werden wohl einen warmen Geldregen nach Braunschweig bringen. "Das ist das beste Los, das man haben kann - das Stadion wird mit Sicherheit ausverkauft sein", sagte Sportdirektor Arnold. Es sei gut, dass die Zweitliga-Saison für die Eintracht Mitte Juli losgeht. Zum Pokalwochenende sei das Team eingespielter als die Bayern, für die erst nach der Pokalrunde der Liga-Auftakt ansteht. Letztmals warf Braunschweig die Bayern 1982 aus dem Pokal (2:0).
Am größten war wohl der Jubel in dem 11 000-Einwohner-Ort Teningen. "Schalke stand im Champions-League-Halbfinale, und nun kommen sie zu uns", sagte Vorstandsmitglied Fross. In der Landesliga Südbaden verpasste Teningen den Aufstieg. Die Siegchancen gegen S04 sieht Fross nüchtern: "Realistisch gesehen haben wir gegen Schalke wirklich keine Chance. Wenn es anders kommt, nehmen wir das auch."
Zwei Mal stand Teningen schon im DFB-Pokal, 2004 verlor das Team in der ersten Runde 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg, 2000 war gegen den MSV Duisburg ebenfalls gleich zu Beginn Schluss. Germania Windeck zog mit 1899 Hoffenheim erneut ein großes Bundesliga-Los - in den vergangenen beiden Jahren empfing Windeck Schalke und Bayern. Der deutsche Meister Borussia Dortmund spielt beim SV Sandhausen, der diesjährige Pokalfinalist Duisburg beim SV Babelsberg. Die erste Hauptrunde wird zwischen dem 29. Juli und 1. August ausgespielt. Der als Pokalschreck bekannte Regionalligist Eintracht Trier hat mit dem FC St. Pauli ein interessantes Los bekommen. Der 1. FC Kaiserslautern muss zum BFC Dynamo Berlin, Oberligist SVN Zweibrücken darf sich auf den FSV Mainz 05 freuen. Gespielt wird die erste Runde von Freitag, 29. Juli, bis Montag, 1. August.
Herausforderung für Rubeck
SVN-Trainer Peter Rubeck freute sich auch gestern über ein richtig gutes Los. "Da wären nur die Bayern oder Dortmund besser gewesen", sagte er. "Außerdem bin ich ein großer Fan der Mainzer Trainerarbeit, das wird schon eine kleine Herausforderung für mich." Auch Zweibrückens Vorsitzender Richard Denger "ist sehr froh", weiß aber noch nicht, wann und wo gespielt wird. "Da Mainz vermutlich am 28. Juli noch ein Qualifikationsspiel zur Europa League bestreitet, werden wir vermutlich erst sonntags spielen", mutmaßt Denger, der darauf hofft, dass "wir ins Homburger Waldstadion ausweichen können. Wenn nicht, spielen wir in Pirmasens". Saarbrücken. "Aua - Aue", das war die erste Reaktion von vielen der über 200 Fans des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, die sich am Samstagabend in den neuen Räumen des FCS-Fanprojekt "Innwurf" in der Saarbrücker Ziegelstraße die Auslosung zur ersten Hauptrunde im DFB-Pokal angesehen hatten. Der Saarlandpokalsieger trifft Ende Juli bei seiner ersten DFB-Pokal-Teilnahme seit 2007 auf den Zweitliga-Fünften Erzgebirge Aue.
"Das ist sicher nicht das attraktivste Los im Pott", sagte Dieter Ferner (Foto: Hartung), der sportliche Leiter des FCS, "sie waren die Überraschungsmannschaft der 2. Liga. Aber man muss es nehmen, wie es kommt." Als um 18.22 Uhr Frauenfußball-Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi den FCS zog, war nur noch Rekordmeister FC Bayern München von den ganz großen Knüllern dabei. Doch dann zog da Mbabi Aue. "Das ist sicher ein guter Zweitligist, aber an einem guten Tag mit unseren Fans im Rücken können wir da auch weiterkommen", sagte FCS-Abwehrspieler Martin Forkel: "Natürlich sitzt man bei der Auslosung und hofft auf einen Großen. Aber vielleicht bekommen wir Bayern ja in Runde zwei."cor
