Platini wirkt genervt

Kiew. Uefa-Präsident Michel Platini hat bei einem Kontrollbesuch in der Ukraine die Vorbereitungen auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 erneut als unzureichend kritisiert. Er sei beunruhigt, dass die Infrastrukturmaßnahmen so schleppend vorankämen, sagte der Franzose gestern in Kiew. Zudem seien die Vorhaben unsicher finanziert

Kiew. Uefa-Präsident Michel Platini hat bei einem Kontrollbesuch in der Ukraine die Vorbereitungen auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 erneut als unzureichend kritisiert. Er sei beunruhigt, dass die Infrastrukturmaßnahmen so schleppend vorankämen, sagte der Franzose gestern in Kiew. Zudem seien die Vorhaben unsicher finanziert. Mitte Mai werde die Uefa in Bukarest bekannt geben, welche Austragungsorte zum Zuge kommen. Von den sechs ukrainischen Bewerber-Städten hätten nur drei eine Chance. Die Ex-Sowjetrepublik, die die EM mit Polen ausrichtet, war wegen verzögerter Bauarbeiten wiederholt in die Kritik geraten. Bei seiner Begegnung mit Medienvertretern in Kiew wirkte Platini genervt. "Wenn das Kiewer Stadion nicht gebaut wird, wird es die Euro 2012 (hier) nicht geben", knurrte der 53-Jährige. "Im Moment gibt es dort mehr Abriss als Aufbau", sagte Platini mit Blick auf die Baustelle, zu der ihn Präsident Viktor Juschtschenko persönlich begleitet hatte. Auch zwei Jahre nach der Vergabe der EM hat der Stadionbau in der Hauptstadt noch nicht begonnen. Wo in drei Jahren das Eröffnungsspiel stattfinden soll, mühte sich während des Platini-Besuchs ein einsamer Bagger mit Abbrucharbeiten der alten Stadionsitze. "Die Menschen hier wollen das Turnier", sagte Platini nach seinem zweitägigen Aufenthalt in Kiew, Donezk, Dnepropetrowsk und Lwiw nachdenklich. Allerdings sei die Lage in der Ukraine "sehr ernst und kompliziert". Viele Straßen sowie Flug- und Bahnhöfe, die für den Transport der Millionen Besucher und Fans sorgen sollen, existieren erst auf dem Papier. Doch nicht nur die Stadien müssen den Uefa-Standards genügen, sondern auch die Infrastrukturmaßnahmen. Platini wies aber Spekulationen zurück, dass die Uefa bereits beschlossen habe, der Ukraine nur zwei Städte als Austragungsorte zu lassen. dpa

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