Planspiele jetzt wieder mit Schwalb

Hamburg · Martin Schwalb geht es besser. Der Ex-Handball-Nationalspieler wurde von der Intensivstation verlegt. Die Mannschaft des HSV, die derzeit nur zehn Spieler umfasst, soll derweil am 21. Juli mit der Vorbereitung beginnen.

Martin Schwalb hat nach seinem Herzinfarkt die Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg verlassen und ist auf dem Weg der Genesung, aber seine Zukunft ist weiterhin ungeklärt. Den Posten als Trainer des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg ist er vermutlich los. Ex-Präsident Andreas Rudolph soll das als Bedingung an seine Bereitschaft geknüpft haben, Sicherheiten für den nächstjährigen Spielbetrieb in Höhe von 4,5 Millionen Euro zu gewähren.

Der HSV deutete an, dass die Tür für Schwalb nicht zugeschlagen sei und spricht von "laufenden Gesprächen". Im Umfeld des Vereins wird aber laut, die Führung plage das schlechte Gewissen. Deshalb sei eine radikale Trennung nicht mehr die bevorzugte Lösung. Gemunkelt wird nun, der Trainer könnte künftig als Geschäftsführer Sport tätig sein. Der Noch-Geschäftsführer Holger Liekefett wird den HSV verlassen, um seiner Familie nach der schweren Erkrankung eines Familienmitglieds zur Seite zu stehen, wie er betonte.

Der Club will Lehren aus der Vergangenheit ziehen und den Geschäftsführer-Posten aufsplitten: Die eine Hälfte ist für den kaufmännischen Bereich vorgesehen, für die neuerdings der Reiseunternehmer Karl Gladeck verantwortlich zeichnet. Um die andere Hälfte kümmert sich ein Sportdirektor. Dieser Posten käme für Schwalb infrage.

Derzeit dürften dem 51-Jährigen die Planspiele um seine berufliche Zukunft ziemlich egal sein. "Ich bin schlapp, müde, aber glücklich, dass ich lebe", gab er in einer Pressemitteilung des Vereins am Sonntagabend bekannt. "Es gab den Moment, wo ich alleine nicht überleben konnte."

Das Drama um den Trainer hat beim HSV zu einer Zäsur geführt. Die Mannschaft soll am 21. Juli mit der Saisonvorbereitung beginnen. Bis dahin muss das Team weitgehend zusammengestellt sein - und einen neuen Trainer haben. Nur zehn Akteure sind nach den Abgängen von Domagoj Duvnjak, Joan Canellas, Marcus Cleverly, Blazenko Lackovic und Zarko Markovic unter Vertrag. Das reicht nicht. Am vergangenen Freitag wurde die Vertragsverlängerung mit dem Kroaten Davor Dominikovic bekannt gegeben. Auf Anschlussverträge hoffen Torsten Jansen , Matthias Flohr und Stefan Schröder. Mithin müssten noch zwei, drei neue Akteure verpflichtet werden. Ein Abtauchen des vorjährigen Champions-League-Siegers ins Mittelfeld der Liga befürchtet die HSV-Führung nicht. "Eine vordere Platzierung bis Rang sechs ist drin", meinte Liekefett.

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