Pharmakologe Sörgel wirft dem IOC "Kunstfehler" vor

Nürnberg. Der Pharmakologe und Doping-Experte Professor Fritz Sörgel aus Nürnberg hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unsachgemäßen Umgang mit den 4770 eingefrorenen Doping-Proben der Olympischen Spiele in Peking vorgeworfen. "Da sind viele Kunstfehler gemacht worden

Nürnberg. Der Pharmakologe und Doping-Experte Professor Fritz Sörgel aus Nürnberg hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unsachgemäßen Umgang mit den 4770 eingefrorenen Doping-Proben der Olympischen Spiele in Peking vorgeworfen. "Da sind viele Kunstfehler gemacht worden. Die Proben werden bei minus 20 Grad eingefroren, doch gerade interessante biotechnologische Substanzen, insbesondere Eiweiße, sind sehr instabil und können kaputt gehen", erklärte Sörgel gestern. Erforderlich sei eine Lagerung bei minus 80 Grad. Das IOC hatte verfügt, dass die Peking-Proben für Nachkontrollen mit neuen Analysemethoden für acht Jahre eingefroren werden. "Für die klassischen Substanzen wie Epo und auch Insulin stimmt das. Doch wenn wir es mit Doping-Mixturen - wie zuletzt immer wieder festgestellt - zu tun haben, kann es beim Auftauen nach vier Jahren Probleme geben", meinte Sörgel. Juristisch könnte dies schwierig werden.Dass die Peking-Proben auf Anordnung des IOC jetzt auf Insulin und das Ausdauermittel Cera nachkontrolliert werden, hält er für eine panikartige Reaktion. "Warum jetzt auf Cera untersuchen? Meine Vorhersage: Es wird wenige bis keine positiven Tests auf Cera geben", glaubt Sörgel. Unterdessen erwartet IOC-Präsident Jacques Rogge die Ergebnisse der ersten Nachkontrolle spätestens in einem Monat. dpa

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