1. FC Saarbrücken Pflichtsieg, Nebelkerzen und ein Neuzugang

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken steht nach einem 3:1 gegen Saar 05 im Pokalfinale. Transfer von Christopher Schorch soll Stimmung aufhellen.

 Gedämpfte Freude: Jubelstürme löste der Pflichtsieg im Pokal-Halbfinale beim Saarlandligisten SV Saar 05 bei den FCS-Profis Sebastian Jacob, Marcel Carl und Doppeltorschütze Tobias Jänicke (von links) nicht aus.

Gedämpfte Freude: Jubelstürme löste der Pflichtsieg im Pokal-Halbfinale beim Saarlandligisten SV Saar 05 bei den FCS-Profis Sebastian Jacob, Marcel Carl und Doppeltorschütze Tobias Jänicke (von links) nicht aus.

Foto: Andreas Schlichter

Am Mittwoch feierte Ralf Weiser, der sportliche Leiter des Saarlandligisten SV Saar 05 Saarbrücken, seinen 58. Geburtstag. Das sportlich schönste Geschenk – nämlich den Einzug ins Finale des Fußball-Saarlandpokals – konnte ihm seine Mannschaft am Dienstagabend allerdings nicht machen. Trotz kämpferisch guter Leistung unterlagen die St. Johanner im Stadtduell gegen die Malstatter, den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, mit 1:3 (0:2). „Wir haben uns die Gegentore zu einfach eingefangen. Der FCS macht aus fünf Chancen drei Tore, den Rest haben wir ziemlich gut wegverteidigt“, sagte Saar-05-Trainer Timon Seibert: „Nach vorne geht natürlich mehr, aber gegen einen klassenhöheren Gegner von der Qualität ist das nicht so einfach.“

FCS-Trainer Dirk Lottner hatte wie im Pokal üblich den zweiten Torhüter Ricco Cymer zwischen die Pfosten, ansonsten aber die bestmögliche Formation aufs Feld gestellt. Nach zwölf Minuten brachte Tobias Jänicke den Favoriten in Führung. Danach aber sahen 1650 Zuschauer 30 Minuten lang Fußball der langweiligsten Sorte. Die Gäste hatten 90 Prozent Ballbesitz, aber keinen Zug zum Tor. Die Gastgeber verteidigten tapfer, konnten aber keine eigenen Offensivaktionen starten. Das 2:0 durch Markus Mendler (42.) fiel quasi aus dem Nichts.

Nach der Pause spielten die 05er mutiger und deckten einmal mehr die bekannte FCS-Schwäche bei Defensiv-Standards auf. Nach einem Freistoß von Lars Anton köpfte der nur 1,75 Meter große Marc Jung zum 1:2 ein (57.). „Vielleicht muss ich noch wachsen, aber ich habe ein ganz gutes Gefühl für den Kopfball“, sagte der Torschütze scherzend: „Natürlich ist es schön, gegen den FCS getroffen zu haben. Aber ich wäre lieber weitergekomen.“

Das 3:1 von Jänicke eine knappe Viertelstunde vor Schluss beendete alle Träume von einer Überraschung. „Vielleicht hatten einige Zuschauer ja auf eine Sensation gehofft“, sagte Doppeltorschütze Jänicke: „Aber insgesamt haben wir es doch ungefährdet nach Hause gefahren.“ Jänicke ist einer der wenigen Blau-Schwarzen, die trotz verspielter Meisterschaft in den letzten Wochen Normalform zeigen.

Einige FCS-Anhänger zeigten auf dem Kieselhumes eine farbenfrohe Choreografie – allerdings mit bunten Nebelkerzen. Das stieß den Vereinsverantwortlichen bitter auf. Denn der FCS spielt wegen früherer Vergehen immer noch auf Bewährung im Saarlandpokal. Mit dem Einzug ins Finale können die Malstatter die nach unten korrigierten Saisonziele „Platz zwei in der Liga und Gewinn des Pokals“ weiter erreichen. Dafür sollte am Samstag im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SSV Ulm (14 Uhr) ein Sieg her.

In die insgesamt gedrückte Stimmung vermeldete der Verein am Mittwoch dann die erste Neuverpflichtung für die neue Spielzeit. Mit Christopher Schorch vom KFC Uerdingen kommt ein 1,91 Meter großer Innenverteidiger zum FCS. Der 30-Jährige hat für den Drittligisten in dieser Spielzeit 19 Partien bestritten, war im Januar aus disziplinarischen Gründen allerdings suspendiert worden. Schorch hat sich bis 2021 an den FCS gebunden.

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