Pevenage organisierte Reisen zu Fuentes

Montargis. Jan Ullrichs früherer Mentor Rudy Pevenage hat nach jahrelangem Schweigen erstmals die Verwicklung seines ehemaligen Schützlings in die Doping-Affäre Fuentes zugegeben. Der Belgier räumte gestern in der "L'Équipe" ein, Ullrichs Reisen zu dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes organisiert zu haben

Montargis. Jan Ullrichs früherer Mentor Rudy Pevenage hat nach jahrelangem Schweigen erstmals die Verwicklung seines ehemaligen Schützlings in die Doping-Affäre Fuentes zugegeben. Der Belgier räumte gestern in der "L'Équipe" ein, Ullrichs Reisen zu dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes organisiert zu haben. "Wozu soll es gut sein, weiter zu lügen? Ich habe die Reisen von Jan nach Madrid zu Fuentes organisiert", sagte Pevenage, betonte aber auch: "Ich selbst habe nie verbotene Produkte gekauft oder verkauft."Der 56-Jährige klagte in der Beichte auch Tour-Rekordsieger Lance Armstrong indirekt an. "Wir waren keine Idioten. Wir kannten Armstrong vor seiner Krebserkrankung. Die Verwandlung nach seiner Rückkehr war unglaublich. Wir haben schnell begriffen, dass es keine Wahl gibt." Damit kommentierte Pevenage die langjährige Rivalität zwischen Ullrich und Armstrong.Die Bonner Staatsanwaltschaft hatte lange gegen Pevenage wegen Betrugsverdachts ermittelt, am Ende auf ein Verfahren gegen Zahlung von 25 000 Euro verzichtet. Auch Ullrich hatte sich mit der Behörde nach Zahlung einer zehn Mal höheren Summe außergerichtlich geeinigt.Unterdessen hatte Mark Cavendish die fünfte Etappe der Tour für sich entschieden. Der Brite setzte sich gestern im Zielsprint nach 187,5 Kilometern von Épernay nach Montargis vor dem Pulheimer Gerald Ciolek und Edvald Boasson Hagen (Norwegen) durch. Cavendish feierte damit seinen ersten Etappensieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich durch die Massenankunft nichts: Das Gelbe Trikot verteidigte der Schweizer Fabian Cancellara vor Geraint Thomas (Großbritannien/+ 23 Sekunden) und Cadel Evans (Australien/+ 39 Sekunden). dpa

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