Pechstein verpasst Weltverband "eine schallende Ohrfeige"

Budapest. Völlig ausgepumpt fiel sie ihrem Freund in die Arme und strahlte vor Glück: Claudia Pechstein hat bei der Wind-Lotterie das silberne Los gezogen und ihre elfte Medaille bei Europameisterschaften erkämpft

Budapest. Völlig ausgepumpt fiel sie ihrem Freund in die Arme und strahlte vor Glück: Claudia Pechstein hat bei der Wind-Lotterie das silberne Los gezogen und ihre elfte Medaille bei Europameisterschaften erkämpft. Zum Abschluss der Eisschnelllauf-EM auf dem gefrorenen See des Budapester Stadtparks stürmte die Berlinerin auf ihrer Spezialstrecke 5000 Meter von Platz vier doch noch auf das Siegerpodest nach vorn. Es war in ihrer mehr als 20-jährigen Karriere ihre 56. Medaille bei Olympia oder internationalen Titelkämpfen (14 Gold/28 Silber/14 Bronze).Ihren vierten EM-Titel - den dritten in Serie - sicherte sich die Tschechin Martina Sablikova, die gestern mit Bahnrekord in 7:22,38 Minuten souverän auch die 5000 Meter gewann. Pechstein wurde sechs Wochen vor ihrem 40. Geburtstag in einem perfekten Rennen gegen die Uhr in 7:34,51 Zweite und verdrängte die nach drei Strecken noch 7,66 Sekunden vor ihr liegende Olympiasiegerin Ireen Wüst aus den Niederlanden um 0,14 Punkte vom Silberplatz. "Ich freue mich riesig, denn ich hatte nur auf Bronze spekuliert, sagte Pechstein.

Zuvor hatte Pechstein angemerkt, sie habe das Gefühl, dem Weltverband Isu mit jedem Gang auf das Podest "eine schallende Ohrfeige zu verpassen". Vor genau drei Jahren war sie nur vier Wochen nach dem Gewinn ihres dritten EM-Titels von der Isu wegen schwankender Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden und kämpft seitdem um ihre Reputation. Hämatologen hatten ihr eine Blutanomalie als Grund für ihre Werte bescheinigt. dpa

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