Pause im Poker um Lasogga

Hamburg · Pierre-Michel Lasogga ist der Hoffnungsträger des Hamburger SV im Abstiegskampf. Ob der schon neun Mal erfolgreiche Angreifer gegen seinen Stammverein Hertha BSC an diesem Samstag spielen kann, ist noch offen.

Der Plan von Hertha BSC steht längst, doch rund um das Duell gegen den krisengeschüttelten Hamburger SV soll es eine Pause geben im Tauziehen um Pierre-Michel Lasogga. Und das nicht nur, weil der Leihspieler an diesem Samstag (18.30 Uhr) trotz Oberschenkelproblemen gegen seinen Stammverein auflaufen will. Sein Einsatz entscheidet sich kurzfristig.

Lasogga gilt im gegenwärtigen Trauma des Bundesliga-Dinos als Hoffnungsträger. Gern möchte der HSV, als Tabellen-17. in argen Abstiegsnöten, den gebürtigen Gladbecker behalten. Seine bisherigen neun Saisontore haben den Hamburgern zumindest noch die Hoffnung bewahrt. Hertha hat seine Vorstellungen aber unabhängig von der Aktualität klar formuliert. Der durch einen Deal mit einem Investor wirtschaftlich plötzlich wesentlich besser gestellte Club will Lasogga zurück. Die Berliner haben dem Stürmer, der bis 2015 an Hertha gebunden ist, schon vor längerer Zeit einen langfristigen Vertrag angeboten.

"Wir sind sehr offen damit umgegangen. Wir haben ihn ausgeliehen, weil er bei uns nicht an die Spielpraxis kam, die er brauchte", berichtete Trainer Jos Luhukay: "Wir haben für Pierre das Beste gewollt. Es ist gut für ihn und Hamburg, dass er den Rhythmus gefunden und Tore geschossen hat." Nach einer Kreuzband-Operation hatte Lasogga in der Aufstiegssaison bei Hertha nicht gleich wieder den Sprung zum Stammspieler geschafft. Doch für die Zukunft setzt der derzeitige Tabellenachte auf das Talent und die Wucht des Angreifers. "Wir haben gesagt, was wir wollen und was unser Ziel ist, daran werden wir arbeiten", sagte Hertha-Manager Michael Preetz, der keine Wasserstandsmeldungen abgeben will. Das Thema sei jetzt ohnehin tabu. "Wir fahren nach Hamburg, um das Spiel zu bestreiten. Es ist nicht der Zeitpunkt, um Vertragsgespräche zu führen", erklärte Preetz.

Das sieht Lasogga übrigens auch so - und will unbedingt seinem Trainer Bert van Marwijk im Abstiegskampf Luft verschaffen. "Er hat mir geholfen und immer auch mich gesetzt. Es ist gerade nicht leicht für ihn", sagte Lasogga: "Jetzt will ich ihm helfen, da unten schnell raus zu kommen." Und das ohne Rücksicht auf seine ehemaligen Kollegen zu nehmen. "Der HSV steht auf Platz 17 und braucht die Punkte sehr viel dringender als die Hertha. Dieses Spiel ist enorm wichtig", sagte Lasogga.

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