Tennis Paukenschlag bei den US Open: Titelverteidigerin scheidet aus

New York · Bereits in der ersten Runde scheiterte Angelique Kerber gegen die Japanerin Osaka. Die Russin Scharapowa feiert hingegen ihre Rückkehr.

 Tennis: Grand Slam/WTA-Tour/ATP-Tour - US Open, Einzel, Damen, 1. Runde, Kerber (Deutschland) - Osaka (Japan) am 29.08.2017 in New York (USA). Angelique Kerber in Aktion. Foto: Frank Franklin Ii/AP/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Tennis: Grand Slam/WTA-Tour/ATP-Tour - US Open, Einzel, Damen, 1. Runde, Kerber (Deutschland) - Osaka (Japan) am 29.08.2017 in New York (USA). Angelique Kerber in Aktion. Foto: Frank Franklin Ii/AP/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: dpa/Frank Franklin Ii

Titelverteidigerin Angelique Kerber ist bei den US Open bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Die an Position sechs gesetzte Kielerin unterlag der Weltranglisten-45. Naomi Osaka (Japan) nach einer enttäuschenden Leistung in 1:04 Stunden mit 3:6, 1:6. Kerber, nach ihren Triumphen bei den Australian Open und in Flushing Meadows 2016 als Nummer eins ins Jahr gestartet, wird damit aus den Top Ten fallen.

Es ist das erste Mal seit 2005, dass eine Titelverteidigerin in New York ihre Auftakthürde nicht meistern konnte – und erst das insgesamt fünfte Mal in der Open Era seit 1968.

Die zuletzt an Ellbogenproblemen laborierende Kerber fand im Arthur-Ashe-Stadium zu keiner Zeit ins Match. Die 29-Jährige wirkte verunsichert, gehemmt und ließ sich von der mutig agierenden Osaka den Schneid abkaufen. Besonders beim Aufschlag schwächelte Kerber, die in den vergangenen Tagen noch zuversichtlich geklungen hatte.

Den ersten Durchgang verlor Kerber nach 35 Minuten – symptomatisch durch einen Returnfehler. Unmittelbar danach gab sie erneut ihr Aufschlagspiel ab und lag schnell mit 0:2 in Rückstand. Im zweiten Satz lag Kerber von Anfang an zurück, die Wende gelang ihr nicht. Kerber stemmte sich gegen den neuerlichen Rückschlag, kassierte aber wie bereits bei den French Open im Mai eine Erstrundenpleite. Die erst 19-jährige Osaka hatte noch nie zuvor eine Top-Ten-Spielerin geschlagen.

Besser lief es hingegen bei der Russin Maria Scharapowa. „Manchmal überlegt man, warum man all die Arbeit investiert. So etwas wie heute ist exakt der Grund dafür. Das alles zu durchleben, war es wert“, sagte Scharapowa nach dem 6:4, 4:6, 6:3 in einem denkwürdigen Erstrundenmatch bei den US Open gegen die Weltranglistenzweite Simona Halep aus Rumänien.

Es war mehr als ein Sieg nach 19-monatiger Grand-Slam-Abstinenz. Es war ein Statement, das Scharapowa bei ihrem ersten Major-Turnier nach der im April abgelaufenen Dopingsperre abgab. Und das passenderweise in einer Night Session vor 23 771 Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadium – auf der größten Tennis-Bühne der Welt.

Scharapowa, US-Open-Champion von 2006 und derzeit nur noch die Nummer 146 im Ranking, war nur dank einer umstrittenen Wildcard ins Hauptfeld gerückt. Die Veranstalter der French Open hatten ihr eine Wildcard verweigert. In Wimbledon hätte Scharapowa zumindest in der Qualifikation antreten können, doch sie sagte verletzt ab. Zu ihrem ersten Match bei den US Open seit drei Jahren war Scharapowa in einem eigens entworfenen „Cocktail-Kleid“ angetreten. Freundlich begrüßten die Zuschauer die 1,88 Meter große Blondine mit Dopingvergangenheit, Pfiffe blieben aus. Was vielleicht auch daran lag, dass Scharapowa seit ihrer Rückkehr im April nicht mehr so eiskalt wirkt.

Eiskalt und unnahbar – das gilt auch nicht für Alexander Zverev. Bis um 2.04 Uhr Ortszeit hat Deutschlands bester Tennisspieler arbeiten müssen, um seine Auftakthürde zu meistern. Der 20-Jährige setzte sich in der Nacht zu Dienstag mit mehr Mühe als erwartet gegen Grand-Slam-Debütant Darian King aus Barbados mit 7:6 (11:9), 7:5, 6:4 durch und folgte seinem Bruder Mischa Zverev nach dessen Fünf-Satz-Match in die zweite Runde. Nächster Gegner für den als Mitfavoriten gehandelten Hamburger ist heute der Kroate Borna Coric.

Zuvor wendete Bruder Mischa dank des 7:6 (7:5), 4:6, 4:6, 7:5, 6:3 knapp ein Aus gegen Außenseiter Thai-Son Kwiatkowski aus den USA ab.

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