Patzer bei der letzten Pirouette

Dillingen. In der Dillinger Eissporthalle wird es plötzlich laut. Die Zuschauer pfeifen und johlen, als Stephanie Leifheit beim 12. Stadtpokal des EC Dillingen die Eisfläche betritt. Aus den Boxen dröhnt laute Musik und sofort jagt die 17-Jährige auf ihren Schlittschuhen übers Eis. Vor ihrem ersten Sprung nimmt sie Fahrt auf

 Lokalmatadorin Stephanie Leifheit begann stark, hatte dann aber ein paar Probleme, unter anderem bei den Pirouetten. Am Ende belegte sie Platz fünf.Foto: rup

Lokalmatadorin Stephanie Leifheit begann stark, hatte dann aber ein paar Probleme, unter anderem bei den Pirouetten. Am Ende belegte sie Platz fünf.Foto: rup

Dillingen. In der Dillinger Eissporthalle wird es plötzlich laut. Die Zuschauer pfeifen und johlen, als Stephanie Leifheit beim 12. Stadtpokal des EC Dillingen die Eisfläche betritt. Aus den Boxen dröhnt laute Musik und sofort jagt die 17-Jährige auf ihren Schlittschuhen übers Eis. Vor ihrem ersten Sprung nimmt sie Fahrt auf. Mit ihren scharfen Kufen drückt sich die Lokalmatadorin vom Ausrichter EC Dillingen dann so hart vom glatten Boden ab, dass feiner Eis-Staub die frostige Luft vernebelt. "Gut gemacht", kommentiert Ulrike Geber die Axel-Kombination.Die Trainerin fiebert hinter der Bande mit und wirkt entspannt. "Außen cool, innen Achterbahn", grinst Geber und verfolgt jede Bewegung. Den Doppel-Salchow steht sie ebenfalls sicher, dann schleichen sich in ihre Drei-Minuten-Kür aber Fehler ein. Pirouetten misslingen, bei Sprüngen wackelt sie. Ob es nach dem Vorjahressieg in der Anfänger-Klasse auch beim ersten Start in der höheren Kategorie Neulinge zur Medaille reicht? Nein. Stefanie wird am Ende Fünfte, lässt den Kopf aber nicht hängen: "Mir hat am Ende die Kondition gefehlt. Aber ich habe die Neulinge-Prüfung ja erst vor zwei Wochen abgelegt, da kann ich zufrieden sein."

Zufrieden ist auch ihr Verein über die erneut positive Resonanz des Stadtpokals in der überregionalen Eislaufszene. Elf Vereine aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen schicken ihre Talente zwischen fünf und 18 Jahren auf die spiegelglatte Showbühne, in insgesamt neun Leistungsklassen. "Alles war anfangs als Vereinsmeisterschaft gedacht. Weil die Konkurrenzen aber zu klein waren, haben wir zuerst Vereine aus dem Saarland, später auch aus Rheinland-Pfalz eingeladen. Mit den Jahren wurde der Stadtpokal immer beliebter", erzählt ECD-Fachwartin Jutta Boullay von der erstaunlichen Entwicklung. Diesmal nehmen sogar Clubs aus Wiesbaden und Frankfurt teil.

Aber was macht den Stadtpokal so beliebt? "Es ist eine Breitensport-Veranstaltung, bei der jeder starten darf, ob er nun viel oder weniger trainiert hat", erklärt sich die 2. ECD-Vorsitzende, Christine Bedersdorfer, den Erfolg. 130 Mitglieder zählt ihr kleiner Verein. 60 Kinder nehmen regelmäßig am Training teil. Der Start beim Stadtpokal ist für viele der erste Wettkampf überhaupt und ein wichtiger Test vor den Saarlandmeisterschaften am 19. März an gleicher Stelle.

Erste Plätze für den Ausrichter holen übrigens Mandy Blumentritt (Freiläufer C) und Michelle Jung (Eisläufer C). Gute Nerven zeigt ECD-Freiläuferin Paula Koch. "Im Training hatte ich beim Flieger immer Probleme. Heute hat alles geklappt", freut sich die Zehnjährige über Rang vier. Freundin Anna Hüttl unterlief der gleiche Patzer wie Stephanie Leifheit und so landete sie am Ende auch auf dem gleichen Platz wie das Vorbild. "Die letzte Pirouette war nicht so toll. Sonst lief es prima", strahlte Freiläuferin Anna auf Rang fünf.

Auf einen Blick

Neben den beiden ersten Plätzen durch Mandy Blumentritt und Michelle Jung holten die Dillinger Eiskunstläufer fünf Medaillen: Silber ging an Julia Theobald (Freiläufer C), Franziska Stierle (Eisläufer A), Lukas Steuer (Eisläufer B) und Katharina Schmitt (Eisläufer C). Bronze sicherte sich Helena Arweiler (Figurenläufer). red

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