Papa Chouaib trifft gleich zwei MalDer zweite Neunkircher Anzug sitzt gegen Waldalgesheim

Elversberg. Vor einer Woche war SVE-Stürmer Said Chouaib Vater eines Sohnes geworden. Am Samstag lieferte der Marokkaner sein bislang bestes Spiel für die SVE II ab. Zwei Mal traf Chouaib beim klaren 3:0-Sieg gegen den TuS Mayen. "Man spielt schon ein bisschen lockerer als Papa. Es macht zur Zeit richtig Spaß

Elversberg. Vor einer Woche war SVE-Stürmer Said Chouaib Vater eines Sohnes geworden. Am Samstag lieferte der Marokkaner sein bislang bestes Spiel für die SVE II ab. Zwei Mal traf Chouaib beim klaren 3:0-Sieg gegen den TuS Mayen. "Man spielt schon ein bisschen lockerer als Papa. Es macht zur Zeit richtig Spaß. Wir haben aber auch eine gute Truppe", strahlte der Torjäger hinterher. Vor gerade mal 100 Zuschauern an der Kaiserlinde erwischte die SVE II einen Blitzstart und ging bereits in der 8. Minute in Führung. Jeton Arifi aus dem Kader der Regionalliga-Mannschaft zimmerte einen Freistoß aus 22 Metern genau in den Winkel des Mayener Tores - 1:0. Für den nächsten Aufreger sorgte Schiedsrichter Marco Deyerling aus Ludwigshafen. Beim Rückwärtslaufen knickte der Unparteiische um und musste fünf Minuten behandelt werden. Danach ging es mit Deyerling und einer deutlich besseren SVE weiter.

Nach einer schönen Flanke von Christian Frank von der rechten Seite köpfte Chouaib aus fünf Metern das 2:0 (35.). Der TuS Mayen hatte in der Defensive alle Hände voll zu tun. Doch die SVE machte viel zu wenig aus der Überlegenheit. "Jeton, hör auf mit den Beinschüssen und spiel Fußball", rief SVE II-Trainer Günter Erhardt Arifi zu. Und auch SVE-Abwehrchef Andreas Backmann forderte verbal klarere und schnellere Bälle. Doch in der Offensive der Heimelf wurde weiter erfolglos versucht brasilianisch zu spielen. Das hätte ins Auge gehen können.

Denn TuS-Stürmer Christian Weißenfels traf bei einem 30-Meter-Schuss den Innenpfosten des SVE-Tores (65.). Doch nach dem Schock entschied die SVE II das Spiel. Ajdin Zeric schoss aus 20 Metern aufs Tor und TuS-Torwart Michael Luft konnte den Ball nur abklatschen. Im Nachsetzen erzielte Chouaib mit seinem zweiten Kopfball-Tor den 3:0-Endstand (70.). Bis zum Abpfiff lieferte die SVE II weiter brotlose Kunst ab, so dass es sogar Unmutsäußerungen der Fans gab. Die letzte Torchance des Spiels hatte der TuS Mayen in der 88. Minute durch Dominik Bernecker. "Wir haben unsere Chancen gut genutzt und haben das Spiel gewonnen. Gut Fußballspielen sieht anders aus", so Günter Erhardt nach dem Sieg. Neunkirchen. Ganz anders als sein Gegenüber, Trainer Uwe Hartenberger vom SV Waldalgesheim, der seiner Mannschaft eine unterirdische Leistung attestierte, bewertete Neutrainer Yilmaz Örtülü von Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen das Auftreten seines Teams: "Die Jungs waren von der ersten Minute an da, gingen konzentriert zu Werke. Wir haben 2:0 gewonnen. Das stärkt das Selbstvertrauen, und so darf es weiter gehen."

Beide hatten Recht, denn die Borussen kontrollierten das Geschehen und ließen gegen die enttäuschenden Gäste aus dem Spiel heraus gar nichts zu. Nur ein weiter Einwurf, der mit dem Kopf verlängert wurde, prallte an den linken Pfosten des Neunkircher Gehäuses. Das hätte der Ausgleich sein können, nachdem die Borussen bereits früh durch Manuel Schuck in Führung gegangen waren.

Auch nach dem Wiederanpfiff dominierten die Neunkircher und kamen in Minute 52 zum 2:0. Arif Karaoglan war mit einem Flugkopfball nach Flanke von Schuck zur Stelle. Bemängeln musste man eigentlich nur die Chancen-Verwertung. Die Borussen hätten mit doppelt so vielen Toren die Partie beenden müssen. Gut stand die Abwehr, und auch das Mittelfeldspiel konnte sich sehen lassen. Prima eingefügt hatten sich A-Jugendspieler Tim Cullmann, der mit Ballfertigkeit und schnellem Antritt überzeugte, sowie Manuel Schuck, der an beiden Toren beteiligt war.

Wichtig war die Erkenntnis, dass die Borussen einen funktionierenden zweiten Anzug haben, denn Isaac Ojigwe verletzte sich beim Warmmachen, der bisher starke Carsten Trapp meldete sich kurzfristig krank, und der von Verletzungspech gebeutelte Philipp Kerber geht wieder an Krücken. Außerdem hatte Örtülü die Routiniers Julien Lücke, Florian Weber und Angelo Dal Col zunächst auf die Reservebank verbannt.

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