1. FC Saarbrücken „Oschi“ soll das Risiko minimieren

Saarbrücken · Mit Innenverteidiger Oliver Oschkenat hat der FCS jetzt eine weitere Alternative in der Abwehr.

 Oliver Oschkenat kommt von der zweiten Mannschaft des Hamburger SV nach Saarbrücken.

Oliver Oschkenat kommt von der zweiten Mannschaft des Hamburger SV nach Saarbrücken.

Foto: Andreas Schlichter

Nach dem ersten Training musste er erst mal kräftig durchschnaufen. Oliver Oschkenat will künftig die Innenverteidigung beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken verstärken. „Ich hatte zwei Wochen vor Saisonschluss einen Faserriss, habe in der Zwischenzeit nur Läufe gemacht und war an den Treppen. Training mit der Mannschaft ist natürlich was anderes“, sagte der 23-jährige gebürtige Berliner, der zuletzt bei den Profis des Hamburger Sportvereins trainierte und regelmäßig in der U23 des HSV Einsatzzeiten hatte. In 46 Spielen markierte der 1,92-Meter-Mann zwei Tore.

„Wir standen schon länger im Kontakt“, erklärte Saarbrückens Sportdirektor Marcus Mann zur Verpflichtung: „Eigentlich sah es so aus, als seien wir komplett. Aber nach der Schulterverletzung von Dominic Rau wollten wir jetzt doch noch mal reagieren. Da haben wir aus der Geschichte mit Alexander Hahn gelernt.“ Hahn musste sich vergangene Saison ebenfalls an der Schulter operieren lassen, war monatelang ausgefallen. „Das Risiko können und wollen wir bei unseren klar formulierten Zielen nicht eingehen“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner: „Mit Oschi haben wir eine zusätzliche Alternative auf der Innenverteidiger-Position, zumal er ja ein Linksfuß ist.“

Fußballspielen gelernt hat Oschkenat beim BFC Dynamo und beim Saarbrücker DFB-Pokal-Gegner Union Berlin. „Von Saarbrücken weiß ich noch nicht viel, ich war ja noch nicht so viel im Süden Deutschlands unterwegs“, gesteht Oschkenat: „Saarbrücken ist eine reizvolle Aufgabe. Das Ziel ist ja, zurück in die 3. Liga zu kommen. Was ich bis jetzt gesehen habe, hat die Mannschaft richtig großes Potenzial.“ Oschkenat hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben, wird aber zunächst alleine ins Saarland kommen. „Meine Freundin bleibt in Berlin, weil sie ihr Studium noch abschließen möchte“, erzählt der Neuzugang, „aber ich habe schon gesehen, dass es Direktflüge gibt. Das passt also.“

Dass der Neuzugang erst in der dritten Trainingswoche einsteigt, ist für Trainer Lottner kein größeres Problem: „Wir müssen ihn gezielt heranführen. Das heißt aber auch, dass wir ihn nicht überfordern dürfen.“ Oschkenat selbst merkt man die Freude an, wieder mit einer Mannschaft zu trainieren. „Es ist eine ganz andere Belastung, auch vom Kopf her. Da ist so viel Qualität drin. Ich muss jetzt erstmal auf mich schauen, war richtig außer Atem.“

Am Freitag beim Testspiel gegen den FV Eppelborn in Blickweiler (18 Uhr) und am Samstag beim SV Rockershausen (16 Uhr) wird „Oschi“ seine ersten Minuten für den FCS spielen. Bei Martin Dausch dagegen werden noch keine weiteren Einsätze dazukommen, auch wenn die Heilung seines Faserrisses offenbar gute Fortschritte macht. „Auch da wollen wir uns verbessern. Im vergangenen Jahr waren die Ausfallzeiten bei solchen Verletzungen einfach zu lange“, sagt Sportdirektor Mann, der als Ex-Profi weiß, wie wichtig eine optimale medizinische Betreuung ist: „Wir werden nichts überstürzen, aber wenn die Behandlung so ist wie in Saarbrücken, wird Martin mit ins Trainingslager nach Bitburg kommen.“ Auf die Frage, ob die Transferaktivitäten jetzt abgeschlossen seien, bleibt Mann seiner bisherigen Antwort treu. Auf ein zögerliches „Ja“ folgt ein einschränkendes „ich denke schon“.

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