Olympisches Gold und Mannschaft des Jahres Eine Saarländerin dabei: Die „Sportler des Jahres“ wurden gekürt

Baden-Baden · Die „Sportler des Jahres“ wurden gekürt. Unter ihnen: eine Saarländerin, die als Teil der „Mannschaft des Jahres“ Gold bei den olympischen Spielen holte.

  Der Bahnrad-Vierer gewann Olympia-Gold und stellte Weltrekorde auf. Jetzt wurden die Sportlerinnen (von links: Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein, Mieke Kröger) zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt.

Der Bahnrad-Vierer gewann Olympia-Gold und stellte Weltrekorde auf. Jetzt wurden die Sportlerinnen (von links: Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein, Mieke Kröger) zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt.

Foto: dpa/Thibault Camus

Alexander Zverev als erster Herrentennisprofi seit 30 Jahren, Weitspringerin und Seriengewinnerin Malaika Mihambo und die Weltrekordlerinnen des Bahnrad-Vierers sind Deutschlands „Sportler des Jahres“ 2021. Die Preisträger – allesamt Olympiasieger der Sommerspiele in Tokio – erhielten die Auszeichnungen am Sonntagabend bei der 75. Gala im Kurhaus von Baden-Baden. Die Sportler veredelten damit ihre glänzenden Erfolge.

Die Bahnrad-Frauen dominierten in diesem Jahr ihre Disziplin und treten als Mannschaft des Jahres die Nachfolge des FC Bayern München an. Die Saarländerin Lisa Klein aus Lauterbach, Lisa Brennauer, Franziska Brauße und Mieke Kröger hatten in Tokio eine schier unglaubliche Weltrekord-Show mit drei Bestmarken in drei Rennen abgeliefert und waren zu Gold in der Mannschaftsverfolgung gerauscht. Anschließend holte das Team noch EM- und WM-Gold und machte das Titel-Triple perfekt.

Für die Saarländerin Klein ist es ein toller Abschluss eines grandiosen Sportjahres. Nach dem Olympiasieg hatte die 25-jährige Völklingerin gejubelt: „Es ist einfach eine Harmonie. Wenn es läuft, ist es wie auf Schienen.“ Wie auf Schienen lief es auch im Anschluss. Das Quartett jubelte auch mit teilweise veränderter Besetzung über WM- und EM-Gold sowie den Triumph in der Mixed-Staffel auf der Straße.

In der Abstimmung landeten die Bahnrad-Frauen (1434 Punkte) klar vor der Dressur-Equipe (875) und den Tischtennis-Männern (719).

Zverev hatte sich in Japan zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekrönt und insbesondere im Halbfinale mit seinem Erfolg über den serbischen Tennis-Ausnahmekönner Novak Djokovic beeindruckt. Zudem räumte der 24-Jährige den Titel beim Saisonfinale der besten Tennisprofis des Jahres und insgesamt sechs Turniersiege ab – so viele wie keiner seiner Konkurrenten in diesem Jahr.

Bei der Online-Abstimmung von 980 Sportjournalisten setzte sich die Nummer drei der Welt (1739 Punkte) deutlich vor Schwimmer Florian Wellbrock (1198) durch, dem Olympiasieger über zehn Kilometer im Freiwasser und Tokio-Bronzegewinner über 1500 Meter Freistil im Becken. Platz drei belegte Skisprung-Weltmeister Karl Geiger (729).

Seit 1991 war bei den Herren kein Tennisprofi mehr „Sportler des Jahres“ geworden, seit Wimbledonsieger Michael Stich seinen damaligen Rivalen Boris Becker ablöste und eine Reihe von Ehrungen für Becker ein Ende nahmen. Zverev trat nun die Nachfolge von Eishockey-Nationalstürmer Leon Draisaitl an.

Für Mihambo ist es die dritte Auszeichnung in Serie. Eine solche Erfolgsserie bei der Wahl zur „Sportlerin des Jahres“ schaffte zuletzt Tennis-Ikone Steffi Graf, die in den 1980ern vier Mal nacheinander die Ehrung erhielt. Mihambo hatte in Tokio mit ihrem Sprung im letzten Versuch auf genau sieben Meter den Sieg geholt. Deutlicher als Zverev distanzierte die 27-Jährige von der LG Kurpfalz (1845) ihre Verfolgerinnen. Aline Rotter-Focken, die in ihrem letzten Kampf erste deutsche Olympiasiegerin im Frauen-Ringen wurde, wurde Zweite (942). Kanu-Goldgewinnerin Ricarda Funk kam auf Platz drei (686).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort