Olympia-Macher bangen vor Votum der Bürger

Garmisch. Mit bangem Blick schauen die Münchner Olympia-Macher um Chef-Repräsentantin Katarina Witt Richtung Zugspitze

 Die Gegner der Olympischen Winterspielen 2018 haben in den vergangenen Wochen und Monaten mobil gemacht. Ob sich das gelohnt hat, wird sich an diesem Sonntag zeigen. Foto: dpa

Die Gegner der Olympischen Winterspielen 2018 haben in den vergangenen Wochen und Monaten mobil gemacht. Ob sich das gelohnt hat, wird sich an diesem Sonntag zeigen. Foto: dpa

Garmisch. Mit bangem Blick schauen die Münchner Olympia-Macher um Chef-Repräsentantin Katarina Witt Richtung Zugspitze. Beim mit großer Spannung erwarteten Bürgerentscheid an diesem Sonntag in Garmisch-Partenkirchen könnte sich zwei Monate vor dem finalen Votum des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) das Schicksal der Bewerbung um die Winterspiele 2018 vorentscheiden - eine Abstimmungs-Niederlage wäre für die Befürworter fatal."Es wäre ein richtig schlimmer Rückschlag, fast ein Verlust des sicheren Bodens unter den Füßen", räumte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude offen ein. Die Bewerbung würde zwar nicht abrupt gestoppt, "aber politisch würde es bedeuten, dass die Mehrheit der abstimmenden Bevölkerung dagegen wäre", erläuterte Ude.

Knapp 21 000 Stimmberechtigte in der rund 26 000 Einwohner zählenden Marktgemeinde unterhalb Deutschlands höchstem Berg sind aufgerufen, am Muttertag ihre Kreuzchen zu machen. Vereinfacht geht es nach einem monatelangen Streit, der den Ort tief gespalten hat, um eine Frage: "Ja" oder "Nein" zu den Winterspielen 2018?

Mehr als 5000 Briefwahl-Anträge belegen das große Interesse an dem Bürger-Votum. Beide Parteien versuchten, ihre Anhänger im Endspurt des Wahlkampfes zu mobilisieren. "Die Mehrheit, die für Olympia war, muss auch zur Abstimmung gehen. Das ist das Gebot der Stunde", sagte Ude.

Beim Endspurt nach Durban in Südafrika, wo das IOC am 6. Juli den Dreikampf zwischen München, dem südkoreanischen Pyeongchang und dem französischen Annecy um die Winterspiele 2018 entscheiden wird, "würde uns ein Erfolg einen unheimlichen Motivationsschub geben", betonte Katarina Witt.

Die Bewerbungsgesellschaft hat kurz vor dem Votum in Garmisch noch einen vermeintlichen Trumpf aus dem Ärmel gezogen. In Ex-Außenminister Joschka Fischer konnte sie ausgerechnet einen prominenten Grünen als Befürworter präsentieren. Noch auf ihrem letzten Bundesparteitag hatte die Partei gegen Olympia 2018 votiert. "Olympische Spiele für Deutschland wären etwas, was ich wirklich von Herzen unterstütze", sagte der 63-Jährige bei einer Veranstaltung am Donnerstagabend in München. dpa

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