Ohne Unterstützung erlischt bei den "Roten Teufeln" das Feuer

Kaiserslautern. So, wie Stefan Kuntz, früherer Stürmer des 1. FC Kaiserslautern, Fans einst mit seinen Toren jubeln ließ, so gelingt es dem heutigen Vorstandsvorsitzenden, Clubmitgliedern Identifikation und Zuversicht zu geben - so geschehen bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Fritz-Walter-Stadion

Kaiserslautern. So, wie Stefan Kuntz, früherer Stürmer des 1. FC Kaiserslautern, Fans einst mit seinen Toren jubeln ließ, so gelingt es dem heutigen Vorstandsvorsitzenden, Clubmitgliedern Identifikation und Zuversicht zu geben - so geschehen bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Fritz-Walter-Stadion. Unter dem Beifall der 600 Anwesenden schlug er einen Bogen von der Neuausschreibung der Stadionkioske ("Der FCK hat vorher am Umsatz zu wenig partizipiert.") über "wesentlich günstigere Vertragskonditionen" mit dem neuen Ausrüster bis zum neuen Internet-Auftritt. Auf die Seite des Fußball-Zweitligisten klicken sich laut Kuntz 4,5 Millionen Besucher monatlich. Kuntz kokettierte auch mit seiner Herkunft. So erntete der Neunkircher Lacher und Applaus, als er beim Thema Nachwuchsförderung sagte, "wir wollen alle Kinder mit dem FCK infizieren - auch im nicht minder wichtigen Saarland". Augenzwinkernd fügte er an: "Die haben ja selbst nichts mehr." Auch die Ankündigung, am 10. Januar zu Hause gegen Bundesligist und Pfalz-Rivale FSV Mainz zu spielen, wurde mit Beifall quittiert.

Trotz der positiven Strahlkraft des FCK-Chefs hingen finanzielle Sorgen über Kuntz' Ausführungen wie die Blitze auf dem Großbildschirm im Hintergrund. "Wir haben das Ende der Fahnenstange erreicht", sagte er zu Erlösmöglichkeiten in der Zweiten Liga. Schon die Rede von Vorstand Johannes Ohlinger zuvor hatte an Grundfesten des FCK gerüttelt. "Die Fortführung des Vereins hängt nach unserer Ansicht davon ab, dass bestehende Kontokorrentlinien über den 31. Mai 2010 hinaus verlängert, beziehungsweise dass Zahlungsengpässe durch die Unterstützung von Sponsoren überbrückt werden können. Nach unserer Einschätzung kann der Verein unter diesen Voraussetzungen seine Verpflichtungen mittelfristig erfüllen, so dass die Fortführung überwiegend wahrscheinlich ist."

Es geht um die Existenz des FCK. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen über eine erneute Reduzierung der Stadionmiete - derzeit 5,9 Millionen - durch die Stadt, stellte Kuntz eine "Studie über den ökonomischen Wert des FCK für die Stadt Kaiserslautern und das Land Rheinland-Pfalz" vor. Derzufolge fließen der Stadt durch den Verein etwa 20 Millionen Euro jährlich zu. "Wir wollen aufzeigen, dass die Mietreduzierung keine Verschwendung von Steuergeldern ist, sondern 10 oder 20-fach zurückkommt. Weil, ich halte es für möglich, dass wir in den nächsten zweieinhalb Jahren aufsteigen werden", schmetterte der 47-Jährige in den Saal. Es scheint, dass die Zukunft des Tabellenzweiten entweder in die Bundesliga oder den Niedergang führt.

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