Offen für jede Position

Saarbrücken · Beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken geht die Suche nach Spielern weiter. Im Probetraining war André Mandt. Taku Ishihara steht kurz vor der Verpflichtung. Juri Judt dagegen hat bereits unterschrieben.

 Der 27 Jahre alte Juri Judt hat beim 1. FC Saarbrücken einen bis zum Saisonende geltenden Vertrag unterschrieben. Foto: Schlichter

Der 27 Jahre alte Juri Judt hat beim 1. FC Saarbrücken einen bis zum Saisonende geltenden Vertrag unterschrieben. Foto: Schlichter

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"Wer ist der kleinere Neue dahinten?" - eine Frage der Kiebitze im Training am Freitag beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, die erst beim zweiten Hinschauen zu beantworten war. Der "kleinere" Blonde ist Testspieler André Mandt. Er steht beim Regionalligisten Bayer Leverkusen II unter Vertrag. Der 20-Jährige ist ein Verteidiger, der auf beiden Seiten einsetzbar ist. Ob er verpflichtet wird, ist offen. Zumal nicht entschieden ist, ob Rechtsverteidiger Kim Falkenberg wegen seiner Sprunggelenks-Verletzung operiert werden muss.

Die vierte Profi-Station

Der andere "Kleine" ist Juri Judt. Für den in Karaganda in Kasachstan geborenen Verteidiger ist Saarbrücken die vierte Profi-Station. "Ich habe in Fürth in der Jugend gespielt und bin dort auch aktiv geworden. Dann bin ich über die Stadtgrenzen hinaus zum 1. FC Nürnberg", erzählt der 27-Jährige Judt, der beim FCS einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet hat.

Bis Anfang Dezember stand der 1,74 Meter große Judt bei Ligakonkurrent RB Leipzig unter Vertrag. So richtig heimisch geworden ist er dort nie. "Das fing damit an, dass der Trainer, der mich geholt hat, nach einer Woche schon nicht mehr da war", erinnert sich Familienmensch Judt an den Wechsel von Peter Pacult zu Alexander Zorniger: "Wir haben auch keinen Kindergartenplatz für unsere Tochter bekommen. Darum ist meine Familie dann in Fürth geblieben. Ich habe sie in der ganzen Zeit bei Leipzig vielleicht eine Handvoll Mal gesehen." Im Moment wohnen die drei Judts in einem Saarbrücker Hotel. Wenn er am Montag mit dem FCS ins Trainingslager ins türkische Belek aufbricht, werden Frau und Tochter erstmal wieder nach Fürth fahren.

"Ich habe zuletzt in Leipzig kaum mehr gespielt, daher war die Vertragsauflösung der richtige Schritt", sagt Judt, der nur sechs Mal in dieser Saison für RB auflief. Der Verteidiger hat aber auch schon 44 Einsätze in der Bundesliga und 97 in der 2. Liga absolviert. "Ja, ich habe Bundesliga gespielt und weiß, was da los ist. Und natürlich gibt es immer den Wunsch, da wieder zu spielen", erklärt Judt, sagt aber gleich: "Wir leben im Hier und Jetzt. Und da geht's um den Klassenverbleib. Aber ich bin mir sicher, dass wir dieses Ziel erreichen werden."

Erfahrung und Flexibilität

Judt kann mit seiner Erfahrung sicherlich jungen Spielern im FCS-Kader helfen. Doch der 27-Jährige ist kein "Lautsprecher". "Ich bin für jeden offen, der auf mich zukommt, aber keiner, der lautstark seine Meinung Kund tut. Ich bin niemand, der auf dem Platz herum hüpft und brüllt. Wenn der Trainer glaubt, ich helfe der Mannschaft rechts, spiele ich rechts. Braucht man mich links, spiele ich links. Im modernen Fußball, darfst du nie auf eine Position festgelegt sein."

Festgezurrt ist immer noch nicht die Verpflichtung von Stürmer Stefan Reisinger von Zweitligist Fortuna Düsseldorf und Taku Ishihara. Zwar schreibt Zweitligist Erzgebirge Aue, der Verein des 25-jährigen Japaners, auf seiner Internetseite, dass der Linksverteidiger bis zum Sommer an den FCS ausgeliehen werde. Bei den Saarbrückern hält man sich dahingehend allerdings bedeckt. "Wir können das aktuell nicht bestätigen", erklärte Pressesprecher Christoph Heiser. Bis Montag sollten aber die meisten Personalfragen beantwortet sein - denn dann geht es für 25 Spieler nach Belek.

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