"Özil holte den Zauberstab heraus"

Frankfurt. Mit einem glänzend aufgelegten Mesut Özil hat Real Madrid seinen Anspruch auf Europas Fußball-Krone eindrucksvoll untermauert. Der Nationalspieler bereitete am Dienstagabend mit einem genialen Hackentrick das erste Tor beim 4:0 bei Ajax Amsterdam vor. Durch den Sieg steht Real als Sieger der Champions-League-Gruppe G fest

 Mesut Özil ist aus dem Spiel von Real Madrid nicht mehr wegzudenken. Foto: dpa

Mesut Özil ist aus dem Spiel von Real Madrid nicht mehr wegzudenken. Foto: dpa

Frankfurt. Mit einem glänzend aufgelegten Mesut Özil hat Real Madrid seinen Anspruch auf Europas Fußball-Krone eindrucksvoll untermauert. Der Nationalspieler bereitete am Dienstagabend mit einem genialen Hackentrick das erste Tor beim 4:0 bei Ajax Amsterdam vor. Durch den Sieg steht Real als Sieger der Champions-League-Gruppe G fest. "Özil holte den Zauberstab heraus", schrieb die spanische Zeitung "As" über die Szene in der 36. Minute. Einen langen Ball von Xabi Alonso legte Özil im Strafraum mit der Hacke auf Karim Benzema ab, der aus 15 Metern einnetzte. Nach dem Treffer von Alvaro Arbeloa (44. Minute) stellte Cristiano Ronaldo mit einem Doppelpack (70./81. Foulelfmeter) den Endstand her. Seinem zweiten Tor ging ein Solo von Özil voraus, der erst nach mehreren Pirouetten im Strafraum durch ein Foul gestoppt wurde.

Als das Spiel gelaufen schien, sorgten Alonso und Sergio Ramos für einen kuriosen Abschluss: Wegen Spielverzögerung sahen sie in den Schlussminuten Gelb-Rot und sind damit für das letzte Gruppenspiel gegen AJ Auxerre gesperrt. Laut spanischen Medien provozierten sie ihre Platzverweise auf Anweisung von Trainer José Mourinho, um eine Sperre gegen Auxerre abzusitzen und dann unbelastet ins Achtelfinale zu gehen. Medien veröffentlichten Aufnahmen, die den Trainer am Spielfeldrand im Gespräch mit Alonso zeigen. An Ramos soll die Order auf dem Weg der "stillen Post" gegangen sein: Pressefotos ließen erahnen, dass Mourinho die Anweisung zuerst auf der Bank Ersatztorwart Jerzy Dudek übermittelte, dieser sie Torwart Iker Casillas weitergab, der dann Sergio Ramos informierte. Trainer und Spieler bestritten die Berichte. Der Europäische Fußball-Verband (Uefa) kündigte eine Untersuchung an.

Die Angelegenheit erinnert an einen Fall von 1991. Kölns Trainer Erich Rutemöller hatte im Pokalhalbfinale gegen den MSV Duisburg Frank "Otze" Ordenewitz mit dem Spruch "Mach et, Otze!" dazu aufgefordert, sich eine Rote Karte einzuhandeln. Der Stürmer wäre wegen einer gelben Karte aus der ersten Halbzeit, die zweite im Wettbewerb, fürs Finale gesperrt gewesen. Die Strafe für die Rote Karte hätte er in der Liga abbrummen können und somit im Finale spielen dürfen. Kurz vor Ende schlug der Profi den Ball weg und wurde vom Feld gestellt. Dumm nur, dass Rutemöller vor TV-Kameras den Vorfall ausplauderte und der damalige Chefankläger des Deutschen Fußball-Bundes, Hans Kindermann, Ordenewitz für das Endspiel gegen Bremen sperrte. dpa

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