Röchling Völklingen Wellners Zeit ist schon wieder abgelaufen

VÖLKLINGEN · Röchling Völklingen trennt sich nach sechs Niederlagen in Serie von seinem erst vor der Saison verpflichteten Trainer.

Andreas Wellner hatte neun Liga-Spiele Zeit, um sich als neuer Trainer zu beweisen – dann beendete Röchling Völklingen die Zusammenarbeit wieder. Wellners Nachfolger sind interimsweise Justin Erhardt und Nico Zimmermann.

Andreas Wellner hatte neun Liga-Spiele Zeit, um sich als neuer Trainer zu beweisen – dann beendete Röchling Völklingen die Zusammenarbeit wieder. Wellners Nachfolger sind interimsweise Justin Erhardt und Nico Zimmermann.

Foto: Ruppenthal

Die sechste Niederlage in Folge brachte das Fass zum Überlaufen: Am Montagabend haben die Verantwortlichen von Fußball-Oberligist Röchling Völklingen Konsequenzen aus der Talfahrt gezogen und Andreas Wellner von seinen Traineraufgaben entbunden. Der 39-Jährige war im Sommer kurzfristig als Nachfolger von Günter Erhardt präsentiert worden, der sein Amt nach fünfeinhalb Jahren aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Das Kapitel Völklingen hat sich für Wellner nach neun Liga-Spielen wieder erledigt.

„Ich bin schon schwer enttäuscht. Ich wusste bei meinem Antritt um die Schwere der Aufgabe. Der Kader war da ja noch gar nicht fix, nahm erst nach und nach Gestalt an. Ich habe deshalb stets betont, dass es auch drastische Rückschläge geben kann. Als wir dann in diesen Negativstrudel geraten sind, wurde es im Umfeld immer unruhiger. Klar, dass der Verein sich dann Gedanken macht – allerdings hätte ich mir letztlich etwas mehr Zusammenhalt gewünscht“, sagt Wellner.

Sein Einstand lief mit sieben Punkten aus drei Spielen vielversprechend. Dann aber fiel Röchling Völklingen in ein sportlichers Loch, aus dem sich der Vizemeister nicht befreien konnte. Dafür soll nun der Sohn von Wellners Vorgänger sorgen: Co-Trainer Justin Erhardt wird Interimstrainer. Mittelfeldspieler Nico Zimmermann unterstützt ihn. Am Samstag, 21. September, steht für das Duo um 15 Uhr zu Hause im Hermann-Neuberger-Stadion gegen den Aufsteiger SV Gonsenheim das erste Spiel in neuer Verantwortung an.

Wellner hatte bei seinem Amtsantritt schwierige Bedingungen vorgefunden: Neben langfristigen Ausfällen von Leistungsträgern wie Rouven Weber, Felix Dausend oder Julian Kern erschwerte ein langsam voranschreitender Umbruch im Kader die Arbeit des neuen Trainers, der zuvor gut vier Jahre Saarlandligist SV Auersmacher betreut hatte.

„Nach sechs Niederlagen mit einem Torverhältnis von 6:18 Toren und dem Abrutschen auf den 16. Platz sah sich der Vorstand leider gezwungen, nach langen Diskussionen diesen Weg zu gehen. Wer unsere Trainerhistorie der letzten Jahre kennt, weiß, dass wir stets auf Kontinuität gesetzt und uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben“, sagt Röchling-Geschäftsführer Wolfgang Brenner. Der Verein sei Wellner dankbar, dass er kurzfristig bereit war, die schwere Aufgabe als Erhardt-Nachfolger trotz komplizierter Gegebenheiten anzugehen.

Röchling Völklingen ist Tabellendrittletzter und steht damit in einer Tabellenregion, die der Club aus den vergangenen Oberliga-Spielzeiten nicht kennt: Unter Günter Erhardt wurde die Mannschaft zweimal Vizemeister. 2017 glückte ihr über die Relegation der Aufstieg in die Regionalliga. Nach dem direkten Abstieg reichte es in der vergangenen Saison erneut zu Platz zwei. Diesmal scheiterten die Völklinger aber in der Aufstiegsrelegation.

Wellner ist überzeugt davon, dass die Völklinger Mannschaft ihre Talfahrt beenden wird. Er zeigte sich angetan von der kollektiven Anteilnahme des Kaders, der ihm nach eigener Aussage nach der Bekanntgabe der Trennung fast komplett für die gute Zusammenarbeit gedankt habe. Wie es für ihn nun weitergeht, ist offen. Wellner betont aber: „Ich bin einfach zu fußballverrückt, um vielleicht eine längere Pause einzulegen. Ich werde mich daher vor nichts verschließen.“

Röchling Völklingen hat durch den 6:0 (3:0)-Sieg bei Bezirksligist Viktoria Hühnerfeld die erste Hauptrunde des Saarlandpokals erreicht und spielt am Mittwoch, 2. Oktober, um 19 Uhr beim Verbandsligisten SC Großrosseln.

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