Fußball-Saarlandliga Oberliga-Rückkehr nach 23 Jahren im Visier

Dillingen · Der VfB Dillingen empfängt am letzten Saarlandliga-Spieltag Borussia Neunkirchen zum direkten Duell um den Aufstieg.

 Tore werden beim VfB Dillingen auch mal huckepack gefeiert. An diesem Sonntag kann die Mannschaft von Trainer Daniel Kiefer den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen. Es bedarf eines Heimsieges gegen Neunkirchen.

Tore werden beim VfB Dillingen auch mal huckepack gefeiert. An diesem Sonntag kann die Mannschaft von Trainer Daniel Kiefer den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen. Es bedarf eines Heimsieges gegen Neunkirchen.

Foto: Ruppenthal

Berthold Müller, der Klassenleiter der Fußball-Saarlandliga, ist ein Genie. Bei der Erstellung des Spielplans kann man kein glücklicheres Händchen haben. Denn am Sonntag wird das Aufstiegsrennen zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielzeiten am letzten Spieltag in einem direkten Duell zweier Konkurrenten entschieden.

Das sorgt nicht nur für Spannung, sondern auch für volle Ränge: Im Mai 2015 hatten 1300 Zuschauer in Jägersburg verfolgt, wie der gastgebende FSV durch ein 4:2 gegen Verfolger SV Bübingen die Meisterschaft eintütete. Am 20. Mai 2017 pilgerten 3000 Zuschauer nach Primstal, um das „Finale“ zu sehen. Damals stürzte der Tabellenzweite FV Eppelborn durch ein 2:0 den heimischen VfL noch von Rang eins.

In diesem Jahr streiten sich am letzten Spieltag zwei Hüttenstädte um den direkten Oberliga-Aufstieg: Am Sonntag um 15 Uhr kommt es an der Dillinger Papiermühle zum Duell zwischen dem heimischen VfB und Borussia Neunkirchen. Die Gastgeber, die letztmals in der Saison 1994/1995 in der Oberliga spielten, erwarten 1500 Besucher.

Ins „Endspiel um den Aufstieg“ geht die Borussia mit der besseren Ausgangssituation. Das Team von Trainer Björn Klos hat einen Zähler mehr als Dillingen. Neunkirchen reicht ein Remis zur direkten Oberliga-Rückkehr. Der VfB muss gewinnen, um die Borussia noch zu überholen und auf Platz zwei zu klettern. Der reicht diese Saison zum direkten Aufstieg, da Meister TuS Herrensohr nicht eine Liga höher spielen will.

Trotz der schlechteren Ausgangslage für sein Team sieht Dillingens Trainer Daniel Kiefer den Druck beim Gegner. „Neunkirchen will unbedingt hoch. Das haben sie schon vor der Saison gesagt“, erklärt der mit 23 Jahren jüngste Saarlandliga-Trainer: „Wir würden zwar gerne hoch, aber für uns ist der Aufstieg kein Muss. Vielmehr wäre er für uns die Krönung einer überragenden Rückrunde.“

Im letzten Saisonspiel kann Kiefer wieder auf seinen gefährlichsten Stürmer zurückgreifen: Matthias Krauß ist nach einer dreiwöchigen Rotsperre wegen einer Tätlichkeit wieder spielberechtigt. Der 25-Jährige, der in der Saison 2012/2013 für Neunkirchen spielte, erzielte bislang 19 Saisontreffer. „Wir können in Bestbesetzung in die Partie gehen“, freut sich Kiefer.

Davon ist der Gegner weit entfernt. „Mir stehen noch zwölf Spieler aus dem Saarlandliga-Kader zur Verfügung“, berichtet Borussen-Trainer Klos. Besonders bitter: Top-Torschütze Jens Kirchen (13 Treffer) zog sich beim 2:1-Sieg gegen den SV Hasborn am vergangenen Samstag ohne Fremdeinwirkung einen Achillessehnen-Abriss zu. Dazu fehlen Giuseppe Vituzzi (Innenbandriss im Knie), Mohamed Benghebrid (Kahnbeinbruch), Tim Cullmann (Adduktoren-Probleme) sowie Patrick Seidel und Nicolas Gil Rodriguez (beide Muskelfaserriss). „Das sind nicht nur irgendwelche Spieler, sondern erfahrene Stammkräfte“, sagt der 34-jährige Klos: „Die Voraussetzungen sind also schwierig, aber wir wollen gewinnen.“

Sollte die Borussia verlieren, hätte sie aber zumindest Rang drei sicher in der Tasche. Der berechtigt zur Teilnahme an einer Aufstiegsrunde zur Oberliga. Beim VfB Dillingen wäre dies anders. Der könnte bei einer Niederlage noch auf Rang vier abrutschen. Aber nur, wenn der Tabellenvierte SV Auersmacher zeitgleich bei Meister Herrensohr gewinnt. Die Oberliga-Aufstiegsrunde beginnt bereits am Mittwoch. Der Saar-Vertreter muss im ersten Spiel zum Rheinlandliga-Vizemeister SF Eisbachtal reisen. Neben Eisbachtal spielt in der Aufstiegsrunde noch der Vizemeister der Verbandsliga Südwest (Hassia Bingen oder RWO Alzey) mit.

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